Schicksalsjahre einer Liebe
Meist plätschert das Leben so vor sich hin. Wir haben es uns im Alltag bequem eingerichtet. Das Schöne wird genauso für selbstverständlich genommen, wie wir das Unangenehme gut akzeptieren können. Es geht ja meist gleich wieder vorbei. Das Leben ist prima, ohne aufregend zu sein. Es ist gut auszuhalten, denn vom Schicksal werden wir ja weitestgehend verschont.
Und wenn wir ehrlich sind, mehr erwarten wir auch nicht von unserem Leben. Dieses Gleichbleibende macht uns aber auch blind. Blind für das Besondere des Lebens. Und blind für seine Gefahren. Doch aus heiterem Himmel – ohne unser Verschulden – kann das Schicksal zuschlagen.
So erging es dem erfolgreichen Comedian Markus Maria Profitlich. Vor vier Jahren erhielt der 61-Jährige die niederschmetternde Diagnose: Parkinson! Schlagartig veränderte sich sein ganzes Leben – und das Leben seiner Familie. „Parkinson hat man nicht allein“, sagt er. „Durch meine Krankheit raube ich meiner Frau Lebenszeit, die sie anders nutzen könnte. Und meiner 16-jährigen Tochter auch. Ich kann nicht immer das unternehmen, wozu ich gerade Lust empfinde. Ich bin froh, dass ich meine Frau habe und sie zu mir steht. Das ist ein Gottesgeschenk!“Trotz all der Widrigkeiten und Einschränkungen sieht Markus Maria Profitlich auch Positives an seiner schwierigen Situation: „Meine Frau und ich wachsen immer mehr zusammen. Das ist ein schönes Gefühl.“
Das ist der wahre Wert der Liebe. Sie trägt uns auf ihren Schwingen durch unser Leben. An sonnigen Tagen tankt sie Kraft, um auch den stürmischen trotzen zu können. Das Schöne wird schöner und das Unerträgliche wird erträglich. Es ist unsere Aufgabe, die Kraft und die Magie der Liebe zu speisen. An den sonnigen Tagen noch mehr als an den stürmischen. Wenn die Liebe wie ein Vogel ist, dann darf er nie das Fliegen verlernen. Schon gar nicht dürfen wir ihn ohne uns davonfliegen lassen. Das sollten wir im Übermut eines scheinbar sorgenfreien Lebens nie vergessen.
Was du gibst, wird dir gegeben.