Bunte Magazin

Hotels sind das zweite ZUHAUSE

- Marie-Louise Fülscher/Stephanie Göttmann-Fuchs/Sandra Heumann

Was gibt es Schöneres, als Zeit zu haben. Die vorabendli­che Stimmung mit ei‑ nem Drink zu genie‑ ßen, mit Blick auf den golden glitzernde­n See. Oder nach einem Shopping‑Trip oder Business‑Mee‑ ting zu lunchen und sich bei Cappuccini über die Themen des Tages auszutausc­hen.

So sieht das auch Moderatori­n Alexandra Maurer: „Wenn ich auf Freunde warte, beobachte ich die Menschen gern. Der ‚Genfer Vibe‘ ist gechillt, freundlich und auf jeden Fall ansteckend. Absolut laissez faire.“Die Genfer verstehen es, das Leben zu genießen, nehmen sich Zeit dafür. Das heißt nicht, dass sie Müßiggang betreiben. In Genf tickt das Schweizer Uhrenwerk einfach anders, etwas langsamer. Aber trotzdem hochprä‑ zise und modern. Und das vornehmlic­h in der edlen Umgebung von Luxus‑ Hotels. Lobbys und Restaurant­s sind für die Stadtbewoh­ner ihr zweites Zuhause. Nicht nur Tou‑ risten, sondern auch Einheimi‑ sche lieben den internatio­nalen Charme der 5‑Sterne‑Häuser.

Apropos Luxus: Genf ist die Stadt mit der zweithöchs­ten Millionärs­dichte welt‑ weit, hinter Monaco. Wer hier lebt, hat meist auch noch weitere Immobilien in nahe gelegenen Skigebiete­n wie Gstaad oder Verbier und anderen Metropolen. „Die Menschen sehen sich als Weltbürger in dieser internatio­nalen Stadt, auch weil sie mindestens zweisprach­ig, meist mehrsprach­ig sind“, erzählt Lars Wagner. Als General Manager des Hotels „Beau Rivage“kennt er sich gut aus. Doch warum ist dieser Fleck Erde so ein Magnet für Menschen aus aller Welt und Superreich­e? Viele internatio­na‑ le Konzerne und Organisati­onen sitzen in der malerische­n Stadt am See. Die wohl bekanntest­e ist die UNO: Mit ungefähr 1600 Mitarbeite­rn aus 196 Nationen bringt sie einen spannenden Mix aus Internatio‑ nalität und Finanzkraf­t in die Stadt.

Aber es gibt noch einen weiteren, eher diskreten Anziehungs­punkt: Der Kanton Genf bietet ein großzügige­s Steuersyst­em für reiche Ausländer. Wer hier nicht arbei‑ ten muss, für den kann die sogenannte Pau‑ schalbeste­uerung gelten. Die „basiert auf den Lebenshalt­ungskosten des Steuerzahl­ers statt auf dessen Einkommen und Vermögen“, erläutert die renommiert­e News‑Site swissinfo.ch. An vielen Orten in der Schweiz wurde dieses Steuerpriv­ileg schon abge‑ schafft – in Genf genießen etwa 600 Vermögende mit Blick auf den See aber noch das beruhigend­e Gefühl, dass ihr sauer verdientes Geld un‑ angetastet bleibt. Santé!

„DIE MENSCHEN IN GENF SEHEN SICH ALS WELTBÜRGER“

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Lars Wagner und Frau Gwendolin
HOTELIER
Dem General Manager des „Beau Rivage“und seiner Frau liegt das Gastgeben in den Genen
Das „Beau Rivage“schrieb Geschichte – aber nicht ohne Skandale: Die öster reichische Kaiserin Elisabeth verbrach te 1898 hier ihre letzte Nacht vor dem Attentat auf sie, und Politiker Uwe Barschel wurde 1987 tot in der Badewan ne aufge funden. Lars Wagner und Frau Gwendolin HOTELIER Dem General Manager des „Beau Rivage“und seiner Frau liegt das Gastgeben in den Genen
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LEGENDÄR Das Hotel „Beau Rivage“
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SISSI TERRACE SUITE Fans der Kaiserin können sich hier einbuchen

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