Hotels sind das zweite ZUHAUSE
Was gibt es Schöneres, als Zeit zu haben. Die vorabendliche Stimmung mit ei‑ nem Drink zu genie‑ ßen, mit Blick auf den golden glitzernden See. Oder nach einem Shopping‑Trip oder Business‑Mee‑ ting zu lunchen und sich bei Cappuccini über die Themen des Tages auszutauschen.
So sieht das auch Moderatorin Alexandra Maurer: „Wenn ich auf Freunde warte, beobachte ich die Menschen gern. Der ‚Genfer Vibe‘ ist gechillt, freundlich und auf jeden Fall ansteckend. Absolut laissez faire.“Die Genfer verstehen es, das Leben zu genießen, nehmen sich Zeit dafür. Das heißt nicht, dass sie Müßiggang betreiben. In Genf tickt das Schweizer Uhrenwerk einfach anders, etwas langsamer. Aber trotzdem hochprä‑ zise und modern. Und das vornehmlich in der edlen Umgebung von Luxus‑ Hotels. Lobbys und Restaurants sind für die Stadtbewohner ihr zweites Zuhause. Nicht nur Tou‑ risten, sondern auch Einheimi‑ sche lieben den internationalen Charme der 5‑Sterne‑Häuser.
Apropos Luxus: Genf ist die Stadt mit der zweithöchsten Millionärsdichte welt‑ weit, hinter Monaco. Wer hier lebt, hat meist auch noch weitere Immobilien in nahe gelegenen Skigebieten wie Gstaad oder Verbier und anderen Metropolen. „Die Menschen sehen sich als Weltbürger in dieser internationalen Stadt, auch weil sie mindestens zweisprachig, meist mehrsprachig sind“, erzählt Lars Wagner. Als General Manager des Hotels „Beau Rivage“kennt er sich gut aus. Doch warum ist dieser Fleck Erde so ein Magnet für Menschen aus aller Welt und Superreiche? Viele internationa‑ le Konzerne und Organisationen sitzen in der malerischen Stadt am See. Die wohl bekannteste ist die UNO: Mit ungefähr 1600 Mitarbeitern aus 196 Nationen bringt sie einen spannenden Mix aus Internatio‑ nalität und Finanzkraft in die Stadt.
Aber es gibt noch einen weiteren, eher diskreten Anziehungspunkt: Der Kanton Genf bietet ein großzügiges Steuersystem für reiche Ausländer. Wer hier nicht arbei‑ ten muss, für den kann die sogenannte Pau‑ schalbesteuerung gelten. Die „basiert auf den Lebenshaltungskosten des Steuerzahlers statt auf dessen Einkommen und Vermögen“, erläutert die renommierte News‑Site swissinfo.ch. An vielen Orten in der Schweiz wurde dieses Steuerprivileg schon abge‑ schafft – in Genf genießen etwa 600 Vermögende mit Blick auf den See aber noch das beruhigende Gefühl, dass ihr sauer verdientes Geld un‑ angetastet bleibt. Santé!
„DIE MENSCHEN IN GENF SEHEN SICH ALS WELTBÜRGER“