#STANDWITHISRAEL
Die antisemitischen und anti-israelischen Demonstrationen in deutschen Städten haben an diesem Wochenende ein unerträgliches Ausmaß angenommen. In Berlin eskalierte die Situation, die Polizei verlor zeitweise die Kontrolle. Der blanke Hass gegen Juden, der sich in diesen Demonstrationen zeigt, hat mit der Freiheit der Meinungen in unserer Demokratie nichts mehr zu tun. Hetze gegen Juden, Aggression gegen deutsche Bürger jüdischen Glaubens und Angriffe auf Synagogen sind Ausdruck von inhumanem Fanatismus. Wir – die Verlegerfamilie Burda – verurteilen diesen Hass und den Missbrauch der Meinungsfreiheit durch radikale Gruppierungen in Deutschland auf das Schärfste.
Wer israelische Fahnen anzündet, begeht eine symbolische Handlung, die zu nichts anderem aufrufen will als zur Vernichtung des Staates Israel. Mord- und Vernichtungsfantasien zu verbreiten, pervertiert das Demonstrationsrecht. Sie zu dulden, gleichgültig hinzunehmen als unbeteiligte Zuseher oder so zu tun, als ob es Alltag wäre, verkennt die Gefahr, die den inneren Frieden in Deutschland infrage stellt.
Seit ich unser Haus nach dem Tod meines Vaters übernommen habe, lag mir ein konstruktives Verhältnis zu Israel immer am Herzen. Über die Jahrzehnte entstanden enge Beziehungen, Freundschaften, ein Netz vertrauensvoller Kontakte. Eingedenk einer finsteren deutsch-jüdischen Geschichte ist es eine mich bedrückende Schande, dass sich im Jahr 2021 jüdische Bürger in unserem Land bedroht fühlen müssen.
Wir stehen als Medienhaus für die Freiheit der Meinungen in unserer pluralistischen Demokratie. Wir leben von dieser Freiheit, und unsere Verantwortung ist es, für diese Freiheit einzutreten – aber auch gegen ihren Missbrauch. Denn wir tragen Verantwortung dafür, dass Fanatismus, Gewalt, Hass und Hetze in Deutschland verbannt bleiben in dem dunklen Teil unserer Geschichte. 17. 5. 2021