Bunte Magazin

„Ich bin seit fast fünf Jahren in Therapie“

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Vor fast fünf Jahren habe ich eine Therapie angefangen, um meine Vergangenh­eit zu bewältigen. Ich merkte schnell, dass die Beziehung zu Meghan nur funktionie­ren kann, wenn ich mich mit meiner Vergangenh­eit auseinande­rsetze. Ich war wütend. Meghan konnte das sehen. Heute habe ich eine Therapeuti­n, die mir hilft, mit meinem Schmerz umzugehen und ihn zu überwinden. Eine Therapie-Art, sie heißt EMDR (siehe Kasten links), wollte ich schon immer ausprobier­en, um meine Traumata zu verarbeite­n. Zum Beispiel war ich immer angespannt, wenn ich nach London flog, und wusste nicht warum. Natürlich ist London ein Auslöser für mich. Wegen dem, was meiner Mutter passiert ist und was ich erlebt habe. Dieses Gefühl – fast wie Angst – tritt bei jedem Flug auf. Ich fühle mich dann, als würde man mich jagen. Hilflos. Ich kann nichts dagegen tun. Es gibt keinen Ausweg. Dieses traurige Gefühl spüre ich in der Bauchgegen­d. Mein Trauma ist also geografisc­h. Auch bei der Rückkehr zur Beisetzung meines Großvaters Philip verspürte ich Angst. Früher habe ich mich gefragt, was mit mir nicht stimmt. Heute weiß ich, dass das die falsche Frage ist. Ich muss herausfind­en: Was ist mit mir passiert? Was habe ich Schlimmes erlebt? Ich bin das Produkt meiner Erziehung. So habe ich gelernt, dass ich mich nicht für mich schämen muss. Ich kann sogar anderen helfen, indem ich über meine psychische­n Probleme rede. Dank der Therapie geht es mir besser. Es ist so, als würde man meine Festplatte säubern.

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