Genussvoll:
PFLANZLICH STATT TIERISCH Sind die Drinks aus Soja, Hafer, Mandel oder Kokos wirklich gut für Gesundheit und Umwelt?
Die neuen Milch-Alternativen – wie gut sind Hafer-Drinks & Co.?
Zu verdanken ist es dem KaffeeBoom: Cappuccino, Café au Lait oder Latte macchiato brauchen eine ordentliche Portion Milch oder Schaum. Da hat das Original inzwischen das Nachsehen: Viele Baristas stehen auf Alternativen. Ihre Klientel freut’s, nicht nur Veganer und alle, die Milch nicht vertragen. Auch der Geschmack kommt an: „Nach meiner ersten Mandelmilch war ich schockverliebt“, twitterte US-Sängerin Ariana Grande, 27, kürzlich.
Nur KOKOSMILCH darf so heißen Sprachlich lag Ariana allerdings daneben: Laut EU-Regel darf das, was aus Wasser, Hülsenfrüchten, Getreide oder Nüssen gemacht wird, nicht so heißen, wie das, was wir Kuh, Ziege oder Schaf verdanken. Ausnahme ist die Kokosmilch, die es schon vor der Verordnung gab. Aber auch als Drinks haben die Pflanzlichen eine beachtliche Karriere hingelegt: Jeder zehnte
Liter „Milch“stammt inzwischen aus Ersatzprodukten. „Gut so“, urteilt Gesundheitsexperte Dr. Dr. Michael Despeghel. „Die Drinks liefern jede Menge Kalzium, Proteine, dazu Ballaststoffe und Vitamine.“
KALORIENARM? Nicht unbedingt Die Auswahl ist riesig: Soja ist die bekannteste Alternative, der Kuhmilch am ähnlichsten, man kann sie aufschäumen. Der eher getreidige Geschmack ist gewöhnungsbedürftig. Mandel und Haselnuss schmecken, wie zu vermuten, nussig, ebenso Hanf. Alle eignen sich für Kaffee, Tee, Müsli, Smoothies, Currys, Saucen. Bei Fett und Zucker macht es Sinn, den Gehalt auf der Packung zu checken. Kokosmilch gilt als grundsätzlich fettreicher als die anderen. Dr. Despeghel: „Viele Produkte enthalten zu viel Zucker. Lieber ungesüßte Varianten nehmen.“
Neuer LIEBLING ist der Hafer Hafer hat was Besonderes, wie der Experte erklärt: „Er enthält den Ballaststoff BetaGlucan, der den Drink natürlich süßt.“
Ausprobieren lohnt sich auch bei Erbsenprotein, das mit viel Protein seinem Namen alle Ehre macht. Oder Reis, der als allergenärmstes Milchersatzprodukt gilt.
Gut fürs KLIMA? Das ist unklar Eine Studie der Universität Oxford hat den Pflanzendrinks einen geringeren CO2Ausstoß attestiert als der Kuhmilch. Aber es kommt darauf an, wo die Pflanzen herkommen und wie sie angebaut werden. Eine leckere Alternative mit dem gewissen Öko-Bonus also!