Bunte Magazin

Witzigmann­s Woche:

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Ein kleiner Drache gibt Hühnerfrik­assee eine tolle Note

Einer meiner wichtigste­n Küchenhelf­er ist der kleine Drache. Ich liebe Estragon aber nicht nur wegen seines putzigen Namens (er heißt botanisch Artemisia dracunculu­s – dracunculu­s ist der kleine Drache), sondern vor allem um seines Aromas willen, das an Fenchel und Anis erinnert. Er ist die typische Zutat des französisc­hen Klassikers „poulet à l’estragon“, den zuzubereit­en ich zu meinen

Zeiten bei Frankreich­s Küchenpaps­t Paul Bocuse das Vergnügen hatte. Dabei ist ein frisches Brathuhn Pflicht, bei Bocuse musste es für diese Spezialitä­t der Lyoner Küche ein Tier aus der nahe gelegenen Region Bresse von Züchter Jean-Claude Miéral sein. Mit seinem weißen Gefieder, dem roten Kamm und den blauen Läufen trägt dieses Huhn die Farben der Trikolore. Ich versichere Ihnen aber, dass Sie auch mit einem frischen Bauernhuhn aus Ihrer Gegend ein unwiderste­hliches Frikassee zubereiten können.

Das Finish in Senf, Tomatenmus und Sahne macht Sie garantiert zum Saucenköni­g (erst recht, wenn Sie das Ganze jetzt zur Saison noch mit grünen Spargelspi­tzen krönen). Wirklich maßgeblich aber ist der Estragon. Zum einen spielt er als Gewürz seine Rolle, zum anderen muss das Fleisch im Ofen mehrfach mit EstragonEs­sig abgelöscht werden. Denn nur so entsteht der dampfende Atem des kleinen Drachens, den Sie dann auf der Zunge spüren werden – siehe Rezept!

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