Die perfekte Linie:
EINE STRAFFE KINNPARTIE lässt uns jung und dynamisch aussehen. Doch was tun gegen Hängepartien? Wir haben die Antwort!
Treatments für eine straffe Kinnpartie
Liegt es an den Videocalls oder an den Masken, die das Kinn in den Blickpunkt rücken? Fakt ist, seit dem Corona-Ausbruch haben sich Treatments rund ums Kinn, also der „Jawline“, verdoppelt. Denn je straffer die Partie, desto jünger wirkt man! Wir fragten den Dermatologen Dr. Stefan Duve und den Schönheitschirurgen Dr. Karsten Sawatzki, wie man eine schlaffe Kinnline wieder gut in Form bringt.
Weshalb wird eigentlich aus einer einst straffen Kinnpartie im Lauf der Jahre eher eine Hängepartie? Dr. Sawatzki: Eine straffe Kinnpartie ist für ein jugendliches Erscheinungsbild im unteren Gesichtsbereich entscheidend. Doch die macht im Laufe der Jahre im wahrsten Sinne des Wortes schlapp, weil Muskeln, Bänder und Sehnen mit der Zeit ihre Stärke, Elastizität und Belastbarkeit verlieren. Die sind nämlich nicht nur für Dinge wie Sprechen oder Essen im Einsatz, sondern halten zusätzlich Drüsen, Gefäße, Bindegewebe und das Fettgewebe in Position. Zudem „schiebt“von oben, dem Gesicht, zusätzlich Gewebe nach. Resultat ist, dass der tiefste Punkt des Gesichts, die Kinn-Hals-Partie, im Laufe der Jahre nachgibt. Das heißt, die Haut beginnt zu hängen, die Kinn-Kontur, die sogenannte „Jawline“, verschwimmt oder es kommt durch Fetteinlagerungen zu einem Doppelkinn.
Was kann man dagegen tun? Dr. Duve: Bis zu einem gewissen Grad kann man gegenarbeiten. Der wichtigste Punkt ist hier wohl die Pflege der Haut mit Cosmeceuticals (medizinische Pflege mit hohem Wirkstoffgrad, Anm. d. Redaktion) und die Verwendung von Sonnenschutz. Aber auch Gesichtsgymnastik und Massagen helfen anfangs. Wirkungsvoller sind medizinisch-ästhetische Behandlungen wie Fettabsaugung, Filler, Laser, Radiofrequenz-Therapie, Ultrasound etc.
Welche Methode ist für wen die richtige? Dr. Duve: Das hängt stark davon ab, was im Vordergrund der zu behandelnden Areale steht. Bei einem Doppelkinn hilft eine Fettabsaugung oder Fett-weg-Spritze. Ist Volumenersatz gewünscht, dann sind Hyaluronsäure oder verwandte Filler ideal. Bei nachlassender Elastizität, schlaffer Haut und wenn man eher eine Kollagenstimulierung erzielen will, um die Bindegewebsstrukturen zu festigen, dann empfehle ich Profhilo oder ein Liquid-Lifting, bei dem verloren gegangene Fettdepots durch einen Filler aufgefüllt werden.
Ganz neu sind Biostimulatoren wie z.B. Sculptra – wie funktionieren die? Dr. Duve: Sculptra ist kein reiner Filler, wie z.B. Hyaluron, sondern sein Hauptbestandteil ist Poly-L-Milchsäure. Diese wird seit vielen Jahren in zahlreichen medizinischen Produkten verwendet, z. B. Hautfäden bei Operationen, Fadenliftings etc. Im Gegensatz zu Hyaluron-Fillern, welche
die Haut physisch auffüllen, wirkt Sculptra, indem es die natürliche Kollagenund Elastinproduktion aktiviert und damit die Jawline definiert. Zudem wird die Haut besser durchblutet, dadurch werden die Poren kleiner und der Teint besser. Allerdings sind zwei Behandlungen nötig und das Ergebnis sieht man erst nach acht Wochen. Das hält dann allerdings länger als bei Fillern und zwar bis zu zweieinhalb Jahre. Kosten ab ca. 800 Euro.
Wann ist ein Facelift nötig? Dr. Sawatzki: Hängt die Halshaut zu stark herunter, muss man diese von überschüssigem Gewebe befreien und heben. Früher war dazu ein komplettes Facelift nötig, jetzt kann diese Region isoliert in einem viel kleineren Eingriff behandelt werden.
Dazu haben Sie den „isolierten Halslift“entwickelt. Wie genau funktioniert der? Dr. Sawatzki: Der Hauptanteil der Schnittführung liegt hinter dem Ohr, sodass anders als beim herkömmlichen Lift vor dem Ohr kaum etwas zu sehen ist. Zusätzlich wird hierbei noch die Haut von belastendem Fettgewebe in der unteren Gesichtshälfte und dem gesamten Hals modellierend befreit. Schnitte unter dem Kinn sind also nicht notwendig. Der Eingriff erfolgt ambulant und bereits am Tag nach der OP ist Schreibtischarbeit wieder möglich. Die Kosten liegen bei ca. 6900 Euro und das Ergebnis hält zehn Jahre.