Wann ist ein Freund ein Freund?
Das Thema ist so bedeutend, dass es sogar an der Universität gelehrt wird. Es nennt sich Kommunikationswissenschaften. Doch was dort nicht gelehrt wird, ist das richtige Miteinander in unserer Gesellschaft, das so entscheidend von der richtigen Kommunikation geprägt wird. In kaum einer Disziplin des Zusammenlebens machen wir so viele Fehler. Wir maßregeln unsere Kinder und versäumen es, ihnen zu erklären, wozu und warum Regeln gut sind. Wir verpassen unserem Kollegen einen Einlauf und vergessen dabei, dass wir über Jahre eine sehr gedeihliche Zusammenarbeit hatten. Wir schweigen unsere Partnerin an, obwohl wir merken, dass schon lange etwas schwer auf ihrem Herzen lastet. Und doch gibt es Menschen, bei denen uns diese Fehler nur selten unterlaufen. Bei echten Freundinnen, bei echten Freunden.
Was ist also der Unterschied? „Ich lasse alles stehen und liegen, wenn ich gebraucht werde. Für lange Gespräche oder für eine Couch zum Übernachten“, sagt Sat.1Moderatorin Marlene Lufen. „Ich habe für Freunde immer ein offenes Ohr. Sie können sich auf mich verlassen, ich packe immer mit an“, sagt TVStar Roland Jankowsky. „Gute Freundschaften zeigen sich nicht, wenn es einem schlecht geht, denn jemanden zu bedauern und gute Ratschläge zu geben, ist leicht. Eine gute Freundin bin ich, wenn es dem oder der anderen viel besser geht als mir und ich mich neidlos mitfreuen kann“, sagt Schauspielerin Gesine Cukrowski.
Vielleicht ist einfach nur der Unterschied, dass wir mit Freunden nicht so oft und so viel Zeit verbringen wie mit unseren Partnern. Mit unseren Kolleginnen und Kollegen. Mit unserer Familie. Vielleicht geben wir uns bei unseren Freunden einfach mehr Mühe. Mehr Mühe, von unseren Problemen zu erzählen. Mehr Mühe, uns mitzuteilen. Mehr Mühe, uns mitzufreuen. Und da liegt der Schlüssel, mit dem wir auch die Tür zu einem glücklichen Zuhause öffnen können. Lasst uns unsere Freundschaften zur Blaupause machen! Zur Blaupause für ein glückliches Leben.
Bequem ist nur ein anderes Wort für gleichgültig.