Was genau ist IMMUNONKOLOGIE?
Jedes Jahr erkranken in Deutschland 510000 Menschen neu an Krebs. Klassische Behandlungsansätze sind Operation, Chemo- oder Strahlentherapie, als große Hoffnung und Innovation gilt die Immuntherapie.
Was genau versteht man unter Immunonkologie? Immuntherapeutika, die das Immunsystem beeinflussen, kommen bei unterschiedlichen Erkrankungen zum Einsatz. In der Krebsheilkunde basieren sie auf im Labor hergestellten speziellen Antikörpern. Diese sind in der Lage, Krebszellen zu identifizieren und mit unterschiedlichen Wirkansätzen zu bekämpfen. So helfen sogenannte ImmunCheckpoint-Inhibitoren dem Immunsystem, Krebszellen zu enttarnen.
Welche Nebenwirkungen gibt es? Das hängt vom jeweiligen Therapieansatz ab. Die meisten Immun-Checkpoint-Inhibitoren sind gut verträglich, in einzelnen Fällen kann es aber zu Autoimmunreaktionen kommen, die umgehend medikamentös behandelt werden müssen. Auch die jüngste Innovation, die spezifische CAR-T-Zell-Therapie, verursacht bei manchen Patienten schwere Nebenwirkungen, etwa eine Art allergischen Schock oder neurologische Probleme wie epileptische Anfälle. Deshalb sollte die Behandlung nur in spezialisierten Krebszentren stattfinden, wo jeder Patient individuell über Nebenwirkungen aufgeklärt und nach den Infusionen sorgfältig überwacht wird.
Für wen ist die Therapie geeignet? Einsatzgebiete von Checkpoint-Inhibitoren sind bislang vor allem lokal fortgeschrittener oder metastasierter schwarzer Hautkrebs sowie Nierenzell-, Harnblasen- und Lungenkarzinome, Kopf-Hals-Tumoren und Hodgkin-Lymphome im Spätstadium. Meist erfolgt eine Immuntherapie erst, wenn klassische Behandlungsansätze versagt haben. Die CAR-T-Zell-Therapie ist in Deutschland nur für bestimmte Formen von Blutkrebs zugelassen. Allgemein gilt, dass Immuntherapien bei einigen Patienten sehr gut wirken, bei anderen nicht. Warum das so ist, konnte noch nicht geklärt werden.