Warum PSYCHOTHERAPIE so wichtig ist
LENA MEYER-LANDRUT hat geheiratet und ist Mutter geworden. In einem Interview verrät sie ihre (Über-)Lebensstrategien
Sie wirkt so fröhlich wie im‑ mer vor der Kamera. Lena Meyer-Landrut, 30, scheint bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt, seit sie Mama ge‑ worden ist, mit sich im Rei‑ nen zu sein. „Mir geht es super, ich bin happy, ich bin glücklich, ich bin ruhig, mir geht es gut“, betont sie im Video‑ Interview mit „Radio Energy“zu ihrer neuen Single „Strip“. Sie wirkt schmal wie eh und je. Vier Monate nach der Ge‑ burt ihres ersten Kindes sind keine Spu‑ ren von Babypfunden zu sehen.
Lena ist wie kaum ein anderer Pop‑ star in Deutschland vor den Augen der Öffentlichkeit erwachsen geworden. Seit ihrem Sieg beim Eurovision Songcon‑ test mit gerade einmal 19 Jahren hat sie einen langen Weg hinter sich. Mittler‑ weile ist sie Influencerin mit fast vier Millionen Followern, betreibt einen eige‑
nen Online-Store und hat auch privat ihr großes Glück gefunden: Seit vergangenem Dezember ist sie mit ihrem Popstar-Kollegen Mark Forster, 38, verheiratet.
Doch so schön der Rückzug ins Private für eine frischgebackene Familie ist, der Job lässt sich nicht so ohne Weiteres auf Eis legen. Im April veröffentlichte Ehemann Mark gemeinsam mit Sängerin Lea die Single „Drei Uhr Nachts“. Und Lenas Fans feiern jetzt ihren neuen Song „Strip“. Es geht darin um die Befreiung vom Urteil anderer, um weniger Drama und mehr Selbstbewusstsein, und um das Einzige, was für sie wirklich zählt im Leben: die Liebe. Wie schon in Lenas aktuellem Album „Only Love, L“ist das für die Tochter einer alleinerziehenden Mutter ihr Lebensthema, der Stoff, aus dem ihre Träume sind.
Doch auf ihrem Weg dahin kämpft sie wohl immer wieder mit inneren Dämonen.
schüttelt Lena energisch den Kopf. „Nein, ich finde, es ist kein Ende der Therapie. Ich glaube, dass eine Therapie ein Leben lang dauert. Therapie ist, wie zum Zahnarzt zu gehen. Ich finde, jeder sollte zur Therapie.“Man müsse das Thema Psychotherapie total enttabuisieren, betont sie. „Weil Therapie bedeu‑ tet nicht, dass man crazy ist. Therapie be‑ deutet, sich mit sich selbst zu be‑ schäftigen, egal, was für eine The‑ rapie es ist.“Es müsse auch gar nicht der klassische Gang auf die Psychotherapeuten-Couch sein. Man könne auch anderswo intensiv über sich nachdenken.
Leicht sei das aber nicht, betont sie. „Es ist megahart, das ist das Härteste an einer Therapie. Wenn man in den Wald geht und sich anderthalb Stunden wirklich mit sich beschäftigt und wirklich ehrlich zu sich ist, dann bedeu‑ tet es auf jeden Fall Schmerz. Das ist im‑ mer viel schwerer, als in seiner Komfortzone zu bleiben.“
Sie will weiterkommen, sich immer wieder neu herausfordern. Gleichzeitig habe sie die CoronaPause (und sicher auch die Babypause) genutzt, um „runterzu‑ kommen“, weg vom „Leistungs‑ druck und Selbstoptimierungs‑ wahn“, erklärt die 30-Jährige. Es scheint in ihr zu brodeln, trotz ihres Erfolges fühlt sie sich von Erwartungen anderer eingeengt. Das will sie nicht mehr. „Ich brauche viel weniger Drama und viel mehr Sch… drauf. Ich werde meine kostbare Zeit nicht mehr damit verschwenden, mich zu vergleichen“, singt sie in „Strip“. „Tanze im Regen, wenn du Lust dazu hast. Lege dein Make‑ up ab. Ich brauche we‑ niger Urteile und mehr Selbstvertrauen.“Es scheint, als sei Lenas lange Reise zu sich selbst noch lange nicht zu Ende.
„ICH GLAUBE, DASS EINE THERAPIE EIN LEBEN LANG DAUERT“