Besonderes braucht Zeit
Eine Bedingung stellte er: Wir müssen uns mögen! Um das herauszufinden, trafen sich Martin Suter und Bastian Schweinsteiger am Züricher Flughafen – damals herrschte noch Lockdown. Als der Schriftsteller den Raum betrat, saß der Fußball-Star bereits an einem Tisch „vor einer unberührten in Klarsichtfolie hygienisch verpackten Platte mit Sandwiches und Süßigkeiten“. Die beiden Männer begannen, voneinander zu erzählen. Nach fünf Minuten duzten sie sich und nach zehn stand fest: Sie mögen sich.
Seitdem schreibt Suter an einem Roman über Schweinsteiger. „Einer von euch“heißt das Werk. Es ist „die Geschichte von einem, der sich nie als etwas Besonderes fühlte. Und so zu etwas Besonderem wurde.“Im September sollte das Buch erscheinen, geht aber nun „in Verlängerung“, wie der Diogenes-Verlag mitteilt. Der Termin sei „zu sportlich“geplant gewesen. Einen autobiografischen Roman hat Suter, dessen Bücher zuverlässig auf Bestsellerlisten landen, noch nie geschrieben. Schweinsteiger, 37, hatte sich ausdrücklich den 73-Jährigen als Autor für seine Biografie gewünscht.
Nach einem Recherchegespräch mit Trainer Ottmar Hitzfeld schrieb Suter in sein Notizbuch: „Wenn die Mitspieler keine Lösung hatten, gaben sie ihm den Ball und er machte was Gescheites damit.“Jetzt liegt der Ball bei Suter. Und alle warten darauf, dass er was Gescheites damit macht.