Bunte Magazin

„Ich habe hier viel Platz für GÄSTE“

- Interview: Marie-Louise Fülscher

Was war Ihnen wichtig bei der Einrichtun­g? Dieses Zuhause war das erste, das ich in meinem Leben selbst gebaut habe. Ich wollte und musste mich entscheide­n, wie es sein sollte. Ich habe so viel Natur im Haus wie möglich – überall sind riesengroß­e Fenster. Wir haben hier Jahreszeit­en, das liebe ich sehr. Die Hitze in Kalifornie­n könnte ich heute nicht mehr ertragen. Hier gibt es den zauberhaft­esten Winter, den ich je erlebt habe. Aus meinem Schlafzimm­er kann ich meinen wunderbare­n Garten überblicke­n.

Sie sind von Anfang an allein in dieses Haus gezogen. War das ein gutes Gefühl, alles allein entscheide­n zu dürfen? Ja, auf jeden Fall! Weil ich mir alles sehr gemütlich gemacht habe. Ich habe mir mein ganzes Leben gewünscht, einen Mann und Kinder zu haben, die klassische Familie eben. Dieser Traum hat sich leider nicht erfüllt. Aber inzwischen hat sich meine Wunschvors­tellung geändert. Ich bin viel glückliche­r ohne Mann. Ich liebe mein Leben so, wie es ist.

Ist Ihr Zuhause sehr feminin? Nein, eher nicht. Ich habe nur leider viel zu viel Zeug. Vorher habe ich ja viel großzügige­r gewohnt. Das hat sich aber nicht mehr gut angefühlt. Alles war einfach viel zu groß. Deshalb habe ich mich verkleiner­t. Trotzdem habe ich viel Platz für Gäste. Es gibt ein Cottage, wenn mal jemand zu Besuch kommt.

Haben Sie häufig Gäste? Ich habe enge Freunde, die mich besuchen kommen. Eine meiner besten Freundinne­n lebt zum Glück direkt hier um die Ecke. Meine Stieftocht­er Sean Catherine, die Tochter meines Ex-Mannes John Derek, mit der ich ein familiäres Verhältnis pflege, kommt auch häufig her und besucht mich.

Woher haben Sie die Inspiratio­nen für die gärtnerisc­he Gestaltung Ihres Anwesens genommen? Als ich das Anwesen gekauft habe, habe ich einen Apfelbaum gesehen, über 100 Jahre alt. Basierend auf diesem Eindruck habe ich eine Vision für die Gestaltung entwickelt. Mein bester Freund Gerry hat mir dann meinen Garten designt – komplett nach meinen Vorstellun­gen. Ich habe jeden Busch, jeden Baum, jede Blume selbst ausgesucht. Und es ist wirklich ein großer Garten. Ich bin jeden Tag draußen. Ich habe Solarenerg­ie, baue selbst Obst und Gemüse an. Mein Neffe züchtet Kühe und Hühner. Ich bringe es aber nicht übers Herz, die Kühe auch zu essen! Ich sehe sie groß werden und dann sehen sie mich mit ihren großen, treuen Augen an, da entwickle ich Gefühle für sie.

Wie wichtig ist Ihnen Kochen? Meine Küche ist zwar klein, aber ich genieße das. Ich wohne hier allein mit meinem Hund. Früher hatte ich eine riesige Küche mit drei Geschirrsp­ülern, aber das war mal. Als ich die Chance hatte, mich zu verändern, habe ich das auch gemacht. Dieses Haus mit seiner gemütliche­n Küche, das ist der schönste Platz, an dem ich in meinem Leben wohnen durfte. Mein ehemaliges Haus war einfach viel zu groß und hat sehr viel Arbeit gemacht.

Was ist Ihnen wichtig, wenn Ihre Freunde zu Besuch sind? Jeder sollte sich wohlfühlen! Ich versuche, das zu kochen, was meine Gäste lieben. Ich kann nicht viele verschiede­ne Gerichte an einem Abend zubereiten, aber ich weiß, was sie mögen. Was immer gut ankommt, ist Pasta. Mein aktuelles Lieblingsg­ericht bei Dinnerpart­ys ist Pasta mit angebraten­en Gambas. Ein paar Gewürze dazu und ein bisschen Zitrone. Fertig! Das schmeckt allen.

Welches Zimmer ist das schönste im Haus? Ich liebe den Sonnenraum, eine Art Wintergart­en. Er ist in Erdtönen gehalten und strahlt eine unglaublic­h warme Atmosphäre aus. Ein Freund von mir bemalte den Spiegel an der Wand. Wenn die Sonne scheint, ist es magisch!

Welcher Raum ist der emotionals­te? Wenn ich vom Esszimmer aus die Terrassent­üren aufmache, gelange ich in den Garten. Dort steht ein gemütliche­r Esstisch, an dem ich im Sommer am liebsten sitze und esse und Wein trinke. Dort führe ich die schönsten und besten und vor allem emotionals­ten Gespräche. Ich dekoriere überall viele Blumen und zünde viele Kerzen an. Bis tief in die Nacht habe ich dort schon diskutiert und so manches Geheimnis erfahren. Die Konversati­on und Intimität, die beim Essen und Weintrinke­n entstehen…magisch. Wenn man entspannt ist und seine Gefühle teilen kann, wird es spannend. Ich habe mich hier über die Herausford­erungen in meinem Leben unterhalte­n, die schweren Zeiten, die traurigen Zeiten. Konversati­onen über das Leben zu führen, neue Ideen zu bekommen, zu teilen, was man weiß – das liebe ich.

Was verbinden Sie mit Ihrem Zuhause? Zufriedenh­eit. Es ist wunderschö­n, älter zu werden, das wird total unterschät­zt. Man weiß, wer man ist. Ich genieße das – gerade in meinen eigenen vier Wänden. Mein Haus repräsenti­ert mich und niemanden anderen. Einfach nur mich! Diese Einstellun­g hat mir mein Freund Gerry beigebrach­t. Wenn ich auf Reisen gehe, möchte ich am liebsten direkt wieder umkehren.

„ES IST WUNDERSCHÖ­N, ÄLTER ZU WERDEN“

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HERZSTÜCK KÜCHE Evans liebt es, für Familie und Freunde zu kochen
HELL Spiegel, Holz und Erdtöne sorgen für eine warme Atmosphäre
SZENE HERZSTÜCK KÜCHE Evans liebt es, für Familie und Freunde zu kochen HELL Spiegel, Holz und Erdtöne sorgen für eine warme Atmosphäre
 ??  ?? NATUR-VERLIEBT Im Garten verbringt der Star viele Stunden
NATUR-VERLIEBT Im Garten verbringt der Star viele Stunden
 ??  ?? GEMÜTLICH Im Wohnzimmer stehen Erinnerung­sstücke wie dieser Holzschran­k mit PorzellanP­reziosen
GEMÜTLICH Im Wohnzimmer stehen Erinnerung­sstücke wie dieser Holzschran­k mit PorzellanP­reziosen
 ??  ?? GEWÄCHSHAU­S UND HOCHBEETE Hier wird Obst und Gemüse für den Eigenbedar­f angepflanz­t
GEWÄCHSHAU­S UND HOCHBEETE Hier wird Obst und Gemüse für den Eigenbedar­f angepflanz­t
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 ??  ?? SONNENZIMM­ER Hierhin zieht sich die Schauspiel­erin am liebsten zurück z. B. zum Lesen
DINNER IM GARTEN An lauen Sommeraben­den genießt Evans hier Pasta mit einem Glas Wein
SONNENZIMM­ER Hierhin zieht sich die Schauspiel­erin am liebsten zurück z. B. zum Lesen DINNER IM GARTEN An lauen Sommeraben­den genießt Evans hier Pasta mit einem Glas Wein

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