BESTE VORSORGE: DAS KREBSFRÜHERKENNUNGSPROGRAMM
FÜR FRAUEN
BRUSTKREBS: Brust abtasten (jährlich für alle Frauen ab 30 Jahren). Der Gynäkologe tastet Brüste und Achselhöhlen nach Verhärtungen ab. Die Tastuntersuchung sollte auch von jeder Frau selbst zu Hause regelmäßig durchgeführt werden. Mammografie (Frauen zwischen 50 und 69 erhalten alle zwei Jahre eine Einladung). Mithilfe der Mammografie können auch nichttastbare Veränderungen im Brustgewebe erkannt werden. Bei dichtem Brustgewebe oder familiärer Vorbelastung können andere bildgebende Untersuchungsverfahren wie Ultraschall oder MRT sinnvoller sein. GEBÄRMUTTERHALSKREBS: Pap-Test/Zellabstrich (zwischen 20 und 34 jährlich, Frauen ab 35 alle drei Jahre Pap- und HPV-Test kombiniert). Der Gynäkologe tastet die Genitalorgane durch die Bauchdecke ab und spiegelt den Gebärmutterhals. Dann nimmt er an Gebärmutterhals und äußerem Muttermund einen Zellabstrich, der mikroskopisch untersucht wird. HPV-Test/Test auf humane Papillomviren (einmalig bei Frauen ab 30, ab 35 alle drei Jahre Kombination aus Pap- und HPV-Test). Meist ist eine chronische Infektion mit HPV Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Der Abstrich gleicht dem beim Pap-Test, die Analyse findet im Labor statt. Ist der Test positiv, können auch Frauen über 35 jährlich einen Pap-Abstrich vornehmen lassen.
MÄNNER
PROSTATAKREBS: Rektales Abtasten der Prostata (jährlich für Männer ab 45). Da Prostatakrebs in der Regel langsam wächst, ist die Chance, ein Karzinom rechtzeitig aufzuspüren, hoch.
ALLE GESCHLECHTER
DARMKREBS: Immunologisch fäkaler Okkultbluttest/ iFOBT (zwischen 50 und 55 jährlich; anschließend alle zwei Jahre, falls keine Koloskopie in Anspruch genommen wird). Koloskopie/Darmspiegelung (Männer ab 50, Frauen ab 55; zwei Koloskopien im Abstand von zehn Jahren). Auf Wunsch erhält der Patient eine Sedierung. Polypen, aus denen sich Tumoren entwickeln können, werden unmittelbar entfernt oder biopsiert. Durch die Früherkennungskoloskopie können 15 von 21 Darmkrebsfällen pro 1000 untersuchter Personen vermieden werden. HAUTKREBS: Screening (je nach Krankenkasse ab 30 oder 35, i.d.R. alle zwei Jahre). In frühen Stadien entdeckt, kann Hautkrebs mit besseren Heilungsaussichten behandelt werden. Besonders für Risikogruppen (z.B. >100 Muttermale, Hautkrebs in der Familie) ist das Screening wichtig. Auffällige Hautstellen sollten stets schnellstmöglich untersucht werden. Über das gesetzliche Früherkennungsprogramm hinaus bieten viele Fachärzte individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) an, die selbst bezahlt werden müssen: für Frauen z.B. einen Ultraschall der Eierstöcke, für Männer den PSA-Test, bei dem das Prostata-spezifische Antigen im Blut bestimmt wird. Mehr auf igel-monitor.de