Ohne Fleisch:
VEGGIE ist beim Barbecue der neue Hit. Tipps von einer Grillmeisterin, die auch Gemüseskeptiker überzeugen
Barbecue Veggie-Style
Es muss nicht immer Bratwurst sein, zumindest keine aus Fleisch: Wie eine Umfrage jetzt zeigte, landen hierzulande immer mehr Gemüsespieße, pflanzliche Würste oder Burger auf dem Rost. „Ein spannender Trend, nachhaltig und lecker“, findet die bayerische Grillmeisterin Claudia Doriat. Und gibt Tipps, die Gemüse & Co. zu Stars auf dem Grill machen – und zur vollwertigen Mahlzeit statt Beilage.
Gemüse braucht GESCHMACK und etwas Knuspriges
Oberste Regel für vegetarisches Grillen: Da der Geschmacksträger Fleisch wegfällt, braucht speziell Gemüse Unterstützung von außen. „Olivenöl, verschiedene Kräuter und Meersalz sind perfekte Begleiter“,
rät Claudia Doriat. Mindestens genauso wichtig ist aus ihrer Sicht die Textur. Typische Grillgemüsesorten wie Champignons, Tomaten, Auberginen schmecken gleich spannender, wenn man Knuspriges wie geröstete Pinien- oder Sonnenblumenkerne dazu kombiniert. „Meine Favoriten sind übrigens Radieschen, die kurz vom Rost kommen. Der unerwartet scharfe Geschmack ist genial.“
Burger und Würstchen aus TOFU liefern viel Protein
Typische Fleischersatz-Produkte sind Tofu aus Sojamilch, Tempeh aus Sojabohnen, Seitan aus Weizeneiweiß, also Gluten. Von der Konsistenz her kann man aus ihnen am besten Burger, Würstchen etc. herstellen. Der Geschmack muss dazukommen, häufig enthalten sie daher viel Salz. Beim Grillen also lieber auf Kräuter setzen. Grundsätzlich sind Ersatzprodukte laut Nährwertcheck gute Proteinquellen, das gilt auch für Grillkäse wie Feta oder den türkisch-arabischen Halloumi. Damit sie nicht zäh und gummiartig werden, sollten sie nur kurz auf den Rost, am besten in einer Grillschale.
Holzkohle oder Gas? Das ist eine FRAGE des Zeit-Budgets
Grundsätzlich lässt sich Nicht-Fleischliches auf jeder Art von Grill gut zubereiten.
Laut Grillmeisterin Doriat hat das viel mit der Zeit zu tun. Gas ist der Turbo, Kohle muss eine halbe Stunde durchglühen. Ein paar Richtwerte: Auberginen (Scheiben), Paprikaschoten (halbiert oder geviertelt), Tomaten (Scheiben), Zucchini (längs halbiert) brauchen bei direkter Hitze sechs bis acht Minuten. Ganze Champignons und halbe Zwiebeln sind in etwa zehn Minuten bei direkter Hitze gar. Für mehlige Kartoffeln hat Claudia Doriat einen extra Tipp: „Einmal aufschneiden, über dem Feuer kurz angrillen und bei indirekter Hitze weich werden lassen. Dann etwas Käse, Gemüsewürfel oder auch nur Öl, Meersalz und Rosmarin drübergeben.“
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