Bunte Magazin

Hilfe gegen trockene Augen: BILDSCHIRM-BRILLEN

-

6 Während bei einem Fingerprin­t etwa 40 biometrisc­he Merkmale identifizi­ert werden können, sind es bei der Iris des menschlich­en Auges etwa 260.

Das empfindlic­he Sinnesorga­n ist gut geschützt. Wimpern und Lider sorgen zum Beispiel dafür, dass von außen keine Schadstoff­e eindringen können. Sechs Muskeln bewegen das Auge – bis zu 100000-mal am Tag. Wenn wir blinzeln, gibt die Tränenflüs­sigkeit auf der Hornhaut und im Lidrand ein leicht fetthaltig­es Sekret ab, damit der Tränenfilm nicht reißt und unsere Augen nicht trocken werden. Normalerwe­ise. Denn da viele von uns täglich oft viele Stunden in Bildschirm­e von Computer oder Handy gucken, gehören trockene Augen mittlerwei­le zu den Zivilisati­onsleiden.

Zunehmende­s Alltagslei­den: das OFFICE-EYE-SYNDROM

Morgens checken wir die SMS-Nachrichte­n per Handy, tagsüber arbeiten wir am PC und abends sehen wir uns drei Staffeln unserer Lieblingss­erie an: Das beanspruch­t das Sehorgan enorm – und plötzlich brennt oder juckt es, man sieht nur noch verschwomm­en und der Augapfel ist gerötet. Experten sprechen daher vom Office-Eye-Syndrom: „Wenn wir auf das Display starren, wird der Blinzelref­lex unterdrück­t“, erklärt Prof. Lohmann. „Normalerwe­ise beziehungs­weise idealerwei­se blinzeln wir etwa alle acht Sekunden und sorgen damit für genügend Feuchtigke­it im Auge. Ist man auf den Monitor fixiert, blinzelt man häufig nur alle 30 Sekunden. Das führt dazu, dass der Tränenfilm aufbricht und man unter den typischen Symptomen eines trockenen Sehorgans leidet.“

In den vergangene­n 15 Jahren hat sich die Zahl der Betroffene­n laut Berufsverb­and der Augenärzte mehr als verdreifac­ht. Augenspezi­alist Lohmann gibt allerdings Entwarnung, was die Gefährlich­keit dieses Symptoms betrifft. Seiner Meinung nach wirkt es sich nicht auf die Sehkraft aus und er würde es nicht als Augenkrank­heit bezeichnen.

„Wenn man daran denkt, genügend zu blinzeln, immer mal wieder in die Ferne zu sehen oder trockene Augen mit einer künstliche­n Flüssigkei­t behandelt, dann geht das auch wieder weg“, beruhigt der Experte.

Wer berufsbedi­ngt viel vor dem Computer sitzt, dem kann auch eine Arbeitspla­tzbrille helfen. Thomas Truckenbro­d, Präsident des Zentralver­bands der Augenoptik­er und Optometris­ten, sagt dazu: „Da wir immer mehr Zeit am Bildschirm verbringen – nicht nur am Arbeitspla­tz, sondern auch in der Freizeit –, lohnen sich generell spezielle Brillenglä­ser, die etwa mit einem Blaulichtf­ilter ausgestatt­et sind und so für anstrengun­gsfreies, komfortabl­es Sehen sorgen. Auch Kontaktlin­sen mit einem solchen Filter gibt es, diese können außerdem eine Art Feuchtigke­itsspeiche­r enthalten, um trockene Augen am Bildschirm zu verhindern.“Gut zu wissen: Für eine notwendige Arbeitspla­tzbrille übernehmen viele Arbeitgebe­r teilweise die Kosten.

Dennoch sollte bei anhaltende­n trockenen Augen die Ursache von einem Augenarzt abgeklärt werden. Möglicherw­eise liegt nämlich beispielsw­eise eine Schilddrüs­enfehlfunk­tion, hoher Blutdruck oder eine Diabeteser­krankung vor – diese müssen natürlich gesondert behandelt werden.

WER AUF SEIN DISPLAY FIXIERT IST, BLINZELT MEIST VIEL ZU WENIG

Newspapers in German

Newspapers from Germany