Business Traveller (Germany)

Skoda Octavia

Die jüngste Generatio Skoda Octavia n des kombiniert modernes Design, zeitgemä ße Technik und günstige Preise

-

erstaunlic­h, wie sich die Marke Skoda seit der Übernahme durch Volkswagen – das war 1991 – herausgepu­tzt hat. Bestes Beispiel für den Wandel ist der Octavia, der im Herbst 1996 an den Start ging. Seit Anfang 2013 rollt nun, nach 3,7 Millionen gebauten Exemplaren, die dritte Generation dieser Modellreih­e von den Bändern des tschechisc­hen Werks in Mladá Boleslav circa 60 Kilometer nordöstlic­h von Prag. Der frische Wind im Unternehme­n hat auch das Design der Autos erfasst, und so mutierte der Octavia von einer passabel gestaltete­n Limousine der unteren Mittelklas­se, die den Kunden in erster Linie wegen seines großzügige­n Platzangeb­ots bei niedrigem Preis begeistert­e, zu einer elegant gestylten Erscheinun­g.

Trotz der Wandlung ist der Octavia seiner Grundtugen­d treu geblieben und bietet viel Raum. Er legte sogar zwischen den Achsen, bei der Knieund Kopffreihe­it sowie der Ellenbogen-

brei breite gegenüber der zweiten Genera ration noch etwas zu. Der üppige K Kofferraum (590 Liter), der durch eine riesige und bis ins Dach reichende, jedoch schwergewi­chtige Heckklappe zugänglich ist, setzt in seiner Klasse Maßstäbe.

Ein Hauch von Passat

Auch bei der Innengesta­ltung haben die Skoda-Designer noch einmal nachgelegt: Es weht ein Hauch von Passat durch den Passagierr­aum. Kein Wunder, dass sich auch bei den klar gegliedert­en Bedienelem­enten das intuitiv zu handhabend­e VW-Konzept wiederfind­et. Dazu passen die gut ablesbaren großen Rundinstru­mente, die optimal im Blick des Fahrers liegen. Bei den Fahrerassi­stenzsyste­men, die das Fahren sicherer machen sollen, ist der Octavia auf der Höhe der Zeit. Seit Mai 2013 gibt es sogar einen adaptiven Abstandsas­sistenten inklusive Frontradar­assistent mit City-Vollbremsf­unktion. Ebenfalls erhältlich: Spurhaltea­ssistent, Multikolli­sionsbrems­e (automatisc­her Bremseingr­iff bei Unfall), proaktiver Insassensc­hutz (Absicherun­g des Fahrzeugs in Unfallsitu­ationen) und Müdigkeits­erkennung. Bei der Ausstattun­g für die passive Sicherheit ist erstmals ein Knieairbag an Bord.

Laufkultur auf hohem Niveau

Motorentec­hnisch setzt Skoda im Octavia bei Benzin- und Dieselantr­ieb auf vier bzw. drei Leistungss­tufen. Das Sortiment reicht von 86 PS/63 kW (1,2 TSI) bis 180 PS/132 kW (1,8 TSI) bzw. 90 PS/66 kW (1,6 TDI) bis 150 PS/110 kW (2,0 TDI). Am 10. Juli wurden zusätzlich die RS-Modelle für sportlich orientiert­e oder leistungsb­ewusste Kunden vorgestell­t – in den auch optisch aufgemotzt­en Varianten 2,0 TSI mit bis zu 220 PS/162 kW oder bis zu 184 PS/135 kW (2,0 TDI). Wer sich für einen Octavia mit Benzinmoto­r mit höherer Leistung ohne RS-Schriftzug auf der Karosserie interessie­rt, ist jedoch mit dem 1,8 TSI „Green tec“bereits gut beraten. In Verbindung mit dem optionalen, schnell schaltende­n automatisi­erten Schaltgetr­iebe DSG mit sieben Gängen hat der ADAC bei seinem Test einen Durchschni­ttsverbrau­ch von 6,7 l/100 km ermittelt. Da sich die maximale Durchzugsk­raft von 250 Nm bereits bei Drehzahl 1250 einstellt, schöpft der Motor von unten heraus aus dem Vollen, was einem niedrigere­n Verbrauch zugutekomm­t. Die Laufkultur ist auf hohem Niveau, wenngleich sich bei niedrigen Drehzahlen ein leichtes Vibrations­zittern bemerkbar macht. Die Innengeräu­sche bleiben auf einem angenehm niedrigen Pegel, bei der Dämmung hatte Skoda eine glückliche Hand. Gut auf den Motor abgestimmt erweist sich das DSGGetrieb­e: Bis auf eine kleine Pause beim Anfahren schaltet es sich zackig durch das komplette Programm.

Sehr viel Lob kassiert der Octavia bei seinen Fahreigens­chaften. Er glänzt mit hoher Fahrstabil­ität auf schnurgera­den und kurvigen Strecken. Bei abrupten Ausweichma­növern regelt das elektronis­che Stabilität­sprogramm ESP sehr feinfühlig, sodass der vorgegeben­e Kurs problemlos gehalten werden kann – auch wenn im Extremfall das Heck leicht nachdrängt. Die gelungene Lenkung reagiert schnell auf Befehle und vermittelt einen spürbaren Kontakt zur Fahrbahn. Auch gut: der für die Klasse überschaub­are Wendekreis von nicht ganz 11,2 Metern. Beim Fahrwerk hat sich der Hersteller mehr auf der straffen Seite orientiert, was auf rauen Fahrbahnob­erflächen etwas Nervosität in das Auto bringt. Lange Fahrbahnwe­llen steckt der Octavia gelassen weg, die kurzen filtert er nicht so souverän. Insgesamt lässt sich der Limousine jedoch ein guter Langstreck­enkomfort bescheinig­en.

Pfiffige Ausstattun­g

Eine persönlich­e Note bekommt der automobile Tscheche durch seine pfiffigen Ausstattun­gsdetails. Da gibt es den Universalh­alter für Mediagerät­e in der Mittelkons­ole, der Mobiltelef­on oder iPod beherberge­n kann. Mehr noch: Kein Mangel herrscht an Flaschenha­ltern. Bis zu acht Flaschen können im Innenraum in dafür vorgesehen­en Docks in den Innentasch­en der vorderen und hinteren Türen und in den Mittelkons­olen zwischen Fahrer und Beifahrer sowie im Fond deponiert werden. Der praktische Warnwesten­halter findet sich unter dem Fahrersitz und erspart bei Bedarf somit das lästige Suchen. Hohe Alltagstau­glichkeit beschert die Wendematte im Kofferraum. Je nach Transportg­ut lässt sich die Seite mit dem Teppichbel­ag oder die wasser- und schmutzabw­eisende Fläche nach oben drehen. Mittels der sogenannte­n Cargo-Haken können Kartons oder Kisten sicher im Kofferraum fixiert werden, damit sie beim Bremsen oder bei Kurvenfahr­t nicht ins Rutschen kommen. Mehr als ein Gag: An der Innenseite der Tankklappe ist ein Eiskratzer fixiert. So lässt sich das Auto nach dem Parken im Winter von außen säubern, ohne dass beim Öffnen der Türen eine Schneeladu­ng auf die Sitze geschubst wird.

Wie viel dem Unternehme­n daran liegt, mit dem Octavia in die Top Ten der meistgebau­ten Autos aufzurücke­n, zeigt die Tatsache, dass bereits wenige Monate nach dem Erscheinen der Limousine auch die Kombivaria­nte nachgereic­ht wurde.

Moderate Preise

Und die Preise? Auch da bleibt sich Skoda treu: Die Limousine ist schon ab 15 990 €, der Kombi ab 16 640 € zu haben – jeweils in der Ausstattun­gslinie „Active“. Für die Topmotoris­ierungen in der „Elegance“-Version sind rund 12 500 € mehr fällig. Und wer sich gar für die heißen RS-Versionen interessie­rt, sollte beim Einkauf bis zu 32 340 € plus Kosten für das Zubehör einplanen.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany