Liebe Leserinnen und Leser,
Nebel, Streik, technische Probleme – es gibt viele Gründe, warum sich der geplante Flug ganz plötzlich um eine Stunde oder mehr verschieben kann. Wer viel Arbeit hat, geht dann zurück in die Lounge und sucht sich mit dem Laptop einen ruhigen Platz. Nicht wenige Passagiere aber nutzen den erzwungenen Aufenthalt zu etwas, wozu ihnen sonst fast immer die Zeit fehlt: einen gemütlichen Bummel durch die Ladenpassage. Da kann man mal in Ruhe ein Buch anlesen, eine Hose anprobieren oder über den Kauf einer neuen Kamera nachdenken. Das Angebot ist riesig, „Duty free“und „Travel Value“suggerieren unschlagbar günstige Preise.
Das passt genau ins Konzept der Airport-Manager. Sie wollen mit allen Serviceeinrichtungen des Flughafens Geld verdienen. Die Start- und Landegebühren der Airlines machen da nur einen kleinen Teil aus, und auch die Bodenverkehrsdienste werfen, seit die EU einen offenen Wettbewerb erzwungen hat, nicht mehr viel ab. Deshalb werden Dienstleistungen wie Shopping und Gastronomie für die Budgetplanung der Flughafengesellschaften immer wichtiger. Es ist kein Zufall, dass der Weg zum Gate an allen größeren Airports quer durch einen ganzen Marktplatz aus Läden und Lokalen führt.
Natürlich gibt es Unterschiede, die allein schon mit der Größe zusammenhängen. Wo Frankfurt oder München mit weitläufigen Malls wirklich alle Kaufbedürfnisse abdecken, punkten Bremen und Nürnberg mit kurzen Wegen. Aber auch darüber hinaus hat jeder Airport seinen persönlichen Charakter, seine Eigenheiten, Stärken und Schwächen. Sie einmal bundesweit zu vergleichen und nebeneinanderzustellen, hat uns gereizt. Es war nicht wenig Arbeit, die ganzen Angaben der zehn wichtigsten deutschen Flughäfen von München bis Hamburg zusammenzutragen, aber dafür können wir Ihnen nun einen Report präsentieren, wie es ihn so bisher noch nicht gegeben hat.
Ich hoffe, dass Sie diese Lektüre genauso spannend finden wie ich, und wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.