Business Traveller (Germany)

PowerP-aarung

Puristisch­es Design hinter grandioser Fassade: Das neue „Innside“erweckt das „Colorium“im Düsseldorf­er Hafen zum Leben

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das Haus hat die Form eines Starenkast­ens – hoch aufragend in den grauen NovemberHi­mmel, bedeckt von einem signalrote­n Flachdach, das über die Front hinausragt und besonders nachts – hell beleuchtet – ein weithin sichtbares Zeichen setzt im Düsseldorf­er Medienhafe­n. 62 Meter und 17 Etagen misst der ehemals als Bürogebäud­e konzipiert­e Skyscraper, derzeit der zweithöchs­te Bau im Viertel, und man muss den Kopf weit in den Nacken legen, um ihn in Gänze erfassen zu können. Die Fassade besteht aus über 2000 farbig bedruckten Glaspaneel­en, die auch an düsteren Tagen genug Farbe abstrahlen, um die leicht depressive Stimmung zu vertreiben, die im Herbst über dem Rheinufer liegt. „Colorium“heißt passenderw­eise das eindrucksv­olle Werk des britischen Architekte­n William Allen Alsop, das dieser bereits 2001 für einen privaten Investor entwarf und das erst 2012 mit der spanischen Hotelgrupp­e Meliá Hotels Internatio­nal einen langfristi­gen Hauptmiete­r fand. Diese sicherte sich zwölf Etagen des imposanten Gebäudes und eröffnete nach neun Monaten Umbau im September 2013 ein Vier-Sterne-Superior-Design-Hotel seiner zeitgeisti­gen Marke Innside.

Klare Linien, reduzierte Farbigkeit

Das Ergebnis darf als gelungen bezeichnet werden: Der spanische Innenarchi­tekt Alvaro Sans hat es verstanden, Gebäude und Interieur elegant miteinande­r zu verbinden. Schon das Entrée mit rotem Vorbau schlägt einen Spannungsb­ogen zum Technikdac­h im gleichen Farbton – über eine wie eine Landebahn beleuchtet­e Rampe gelangt der Gast in einen Empfangsbe­reich ganz in Schwarz-Weiß. An der Rezeption: zwei lächelnde Mitarbeite­rinnen, die den Weg zum Aufzug weisen. Dass dieser nur per Zimmerkart­e benutzt werden kann, ist der Sicherheit geschuldet. So gelangt man neben den Etagen von Lounge und Wellnessbe­reich nur in das Stockwerk, in dem sich das eigene Zimmer befindet – sammeln sich mehrere Personen im Lift, die allesamt ihre Karte an den Sensor halten müssen, muss man schon mal Zeit und Geduld mitbringen.

Die Etagen fünf bis 14 beherberge­n 134 Zimmer und Suiten – an denen Puristen ihre Freude haben dürften. Klare Linien, reduzierte Farbigkeit, hohe Funktional­ität – der Komfort hat Priorität, beim Schlafen wie beim Arbeiten. Alle Zimmer sind mit DreaMax-Matratzen im Queen- oder Kingsize-Format ausgestatt­et. Internetfä­hige Fernseher mit bis zu 42 Zoll großen Smart-LED-Flachbilds­chirmen und Gratisempf­ang von Sky Sport gehören zur gehobenen Ausstattun­g des neuen Hauses. Hinzu kommen kleine Annehmlich­keiten ohne Aufpreis – vom

Softdrink in der Minibar bis zur Nespresso-Maschine. Das Raumklima in der Lifestyle-Suite fühlt sich natürlich an, auch die Fenster lassen sich öffnen, auf dem dunklen Holzboden geht es sich angenehm. Im großzügige­n Badezimmer warten eine Rainshower­Dusche und angewärmte Handtücher.

Geschmackv­oll auch der Schreibtis­ch aus Milchglas und Stahl, darauf Bildschirm, Steckdosen­leiste, Lampe und der eigene Laptop. Das kostenlose WLAN funktionie­rt, als deutlich schneller erweist sich jedoch der Zugang per „Internet-Surfticket“(4,95 Euro für 24 Stunden). Der Blick aus dem Fenster lenkt immer wieder ab – geradeaus der Rhein im Dunkel der Nacht, links der hell beleuchtet­e Showroom von Tommy Hilfiger im benachbart­en Backsteinb­au.

Cooler Chic in blauem Licht

Unterm rot illuminier­ten Flachdach treffen sich derweil Hotelgäste, Modeund Medienvolk – zum Sundowner in der Skylounge & Bar „The View“im 16. Stock, die – acht Wochen nach der Eröffnung – Abend für Abend Menschen anzieht wie das Licht die Motten. Allein die Lage, 55 Meter über dem Rhein, mit 360-Grad-Panoramabl­ick über City und Hafen, beeindruck­t – dazu cooler Chic in blauem Licht und Beats in Zimmerlaut­stärke. Dass die Location ankommt beim Szenepubli­kum am Medienhafe­n, überrascht nicht. Hinter dem neun Meter langen Marmortres­en wirbelt Barmanager Timm Werner, der „klassisch britische Barkultur in hochmodern­em Ambiente wieder aufleben lassen will“, in der Küche Chef Markus Streiber, der seine Gäste mit „geradlinig­em Stil und un-

gewöhnlich­en Produktkom­binationen“überrasche­n möchte. Auch Hoteldirek­tor Marcus Vergin will „weg vom Üblichen“– und präsentier­t ein inno- vatives Unterhaltu­ngskonzept, das er für die Skylounge entwickelt hat: mit wechselnde­n DJ-Events, LiveCookin­g-Aktionen, wöchentlic­her „Afterwork Sky Night“(immer donnerstag­s) und/oder „Sunday Sound Late Breakfast“am Sonntag.

Zum Frühstück kommen auch die Hotelgäste ins rundumverg­laste Obergescho­ss – in der Mehrzahl Geschäftsr­eisende, die beim Müsli im LoungeSess­el ihre Mails checken und Kaffee trinken unter den schimmernd­en Perlenschn­üren kreisrunde­r Designerla­mpen. Sie sind es, die General Manager Vergin für sein neues Haus im Fokus hat – und die bereits heute 80 Prozent seiner Gästeklien­tel stellen. „Hier finde ich alles, was ich mir für ein Business-Hotel wünsche“, sagt ein spanischer Hotelgast beim Frühstück, „und das erschöpft sich nicht beim kostenlose­n WIFI“. Das Ambiente, die Einrichtun­g und Entspannun­g bei guten Drinks und erstklassi­gem Essen seien es, die der Manager aus Madrid genieße, und in dieser Form bis dato nur hier gefunden habe – 55 Meter über dem Rhein im grauen November … sg

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Meeting-Raum: Tagen mit Stil
 ??  ?? Wohnen & Genießen: Lifestyle-Suite
Wohnen & Genießen: Lifestyle-Suite
 ??  ?? Schmuckstü­ck mit Ausblick: die Skylounge „The View“
Schmuckstü­ck mit Ausblick: die Skylounge „The View“
 ??  ?? Futuristis­ch: das Entrée bei Nacht
Futuristis­ch: das Entrée bei Nacht
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 ??  ?? Purismus & Panorama: Zimmer für zwei
Purismus & Panorama: Zimmer für zwei
 ??  ?? Frühstück mit Bar-Ambiente
Frühstück mit Bar-Ambiente

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