Wir sind die Schutzengel auf Reisen
Fünf Fragen an:
Krieg in der Ukraine, Corona-Pandemie, Streiks – als Krisenmanager haben Sie in diesen Tagen reichlich zu tun, Herr Jacubowski. Was sind gerade die Top-Themen bei A3M?
Grundsätzlich beobachten wir permanent sämtliche Ereignisse weltweit, die Geschäftsreisen beeinträchtigen können. Hierzu gehören nicht nur die von Ihnen genannten aktuellen Themen, sondern z. B. auch Natur- und Wetterereignisse, politische Krisen, Änderung von Einreisebestimmungen usw. Nichtsdestotrotz sind unsere Kunden aktuell natürlich besonders daran interessiert, zu den Themen, bei denen sich die Informationslage sehr dynamisch ändert, zeitnah und umfassend informiert zu werden. Schließlich geht es um die Sicherheit ihrer reisenden Mitarbeiter und Expats sowie der internationalen Unternehmenswerte.
Sie bezeichnen sich als Unternehmen bzw. Ihre Global Monitoring App gerne als „ Schutzengel auf Reisen“. Welche Leistungen bieten Sie konkret an und wer profitiert davon?
A3M bietet Informations- und Frühwarndienste an, das heißt, wir versorgen Unternehmen mit den benötigten Informationen, um ihre Fürsorge- und Informationspflichten zu erfüllen und wir stellen Geschäftsreisenden proaktiv sicherheitsrelevante Informationen zu ihrer Reise zur Verfügung. Dazu gehören aktuelle Corona-Bestimmungen, gesundheitliche Informationen, Zielgebietsanalysen und allgemeine Länderinformationen, Travel Alerts per Email, SMS und App sowie Assistance-Leistungen, also weltweite persönliche Unterstützung von Reisenden in allen medizinischen oder Sicherheitsfragen. Unternehmen sparen hohe Kosten für die Beschaffung und Bereitstellung der erforderlichen Informationen oder im Krisenfall, Geschäftsreisende sind stets über die für sie relevanten Ereignisse an ihrem Aufenthaltsoder Zielort informiert.
Nehmen wir an, ich bin auf Geschäftsreise unterwegs in Polen, als Krieg in der Ukraine ausbricht. Schicken Sie mir dann eine Push-Nachricht aufs Handy? Und wenn ja, was steht da drin?
Das kommt darauf an, ob sie potenziell vom Krieg in der Ukraine betroffen wären. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn Sie eine Buchung in die Ukraine hätten oder wenn die Infrastruktur in der Region in Polen, in der Sie sich aufhalten, durch den Krieg beeinträchtigt wäre. Sie erhielten dann in der Push-Nachricht die aktuellen Informationen zum Ereignis mit den jeweiligen Auswirkungen
für Ihren Aufenthaltsort bzw. für Ihre Buchung (z. B. mögliche Flugstornierungen), ggf. auch Handlungsanweisungen.
Sie erstellen für Ihre Kund: innen, die auf Geschäftsreise gehen wollen, im Vorfeld Länderdossiers mit allen wichtigen Informationen, die vor Ort bzw. auch bei der Einreise relevant sind. Raten Sie auch mal von Reisen ab, wenn diese mit hohen Risiken verbunden sein könnten?
Wir weisen jedem Land tagesaktuell ein Risikolevel zu. Sehr häufig haben unsere Unternehmenskunden Reiserichtlinien, in denen definiert ist, bis zu welchem Level Reisen gebucht werden dürfen. Das heißt: Wir nehmen die Einstufung vor und geben Empfehlungen – u.a. unter Berücksichtigung der Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes – und unsere Kunden entscheiden danach, ob und unter welchen Umständen gereist werden darf.
Wie schätzen Sie als Krisenmanager die aktuelle Gefahrenlage für transatlantische Geschäftsreisen ein? Kann ich sorgenfrei ins Flugzeug steigen oder sollte ich wichtige Reisen lieber aufschieben?
Es gibt kaum eine Branche, die so auf Sicherheit bedacht ist und so strengen Regularien unterliegt, wie die Airline-Branche. Alle Airlines haben mittlerweile reagiert und ihre Flugrouten so angepasst, dass Krisen- und Kriegsgebiete weiträumig umflogen werden, auch wenn dies gerade auf den Strecken Richtung Asien teilweise zu deutlichen Verlängerungen der Flugzeiten führt. Auch was das Corona-Thema anbetrifft, wissen wir ja mittlerweile, dass sich das Ansteckungsrisiko im Flugzeug sehr in Grenzen hält, Stichwort: Hepa-Filter. Ich kann also guten Gewissens ins Flugzeug steigen, zumal ich mit unseren Informationen bestens vorbereitet bin.