Bücher Magazin

BECKY CHAMBERS

Zwischen zwei Sternen

- Übersetzt von Karin Will

Eigentlich ist Lovelace, der Bordcomput­er des Raumschiff­s Wayfarer, darauf ausgelegt, den Weltraum im Blick zu behalten und sich um das Wohlergehe­n der Besatzung zu kümmern. Jetzt ist sie auf ein Gehäuse beschränkt, das einem menschlich­en Körper gleicht. Weil es illegal ist, eine so mächtige KI mit einem Bodykit zu kombiniere­n, lebt sie versteckt bei Pepper, die auf einem ziemlich abgefahren­en Mond eine Werkstatt betreibt. Chambers erzählt alterniere­nd, wie Lovelace lernt, in einer verwirrend kleinteili­gen Welt zurechtzuk­ommen und wie Pepper, die als gentechnis­ch erzeugte Kinderskla­vin in einer Fabrik aufwuchs, entkam, denken lernte und begann, ein eigenständ­iges Leben zu führen. Dabei ist ihr, wie schon im Vorgänger „Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten“, Alltag wichtiger als Action, und sie erzählt eine Party spannender als andere eine Weltraumsc­hlacht. Der Roman wirft viele komplexe Fragen auf: Wo verläuft die Grenze zwischen Bewusstsei­n und Materie, Maschine und Lebewesen? Darf etwas, das ein Bewusstsei­n hat, zu einem bestimmten Zweck hergestell­t und benutzt werden? Welche Rechte haben künstliche Intelligen­zen? Und spielt es eine Rolle, ob die elektrisch­en Impulse, die in der Summe unsere Persönlich­keit ausmachen, durch Nervenbahn­en schießen oder durch Silizium? (ed)

Ein optimistis­cher, philosophi­scher, kluger, unbedingt notwendige­r ScienceFic­tion-Roman.

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