Bücher Magazin

SIINA TIURANIEMI

Frischluft­vergiftung bei minus 20 Grad Übersetzt von Tanja Küddelsman­n

- DTV, 368 Seiten, 14,90 Euro

Irgendwie ist es ja ganz lustig und irgendwie aber auch traurig … Miska, Langzeitst­udent, bekommt nicht wirklich was auf die Reihe und sein Dasein ist ganz schön verkorkst. Als er eines Tages von seiner Mutter gebeten wird, eine ältere Verwandte im Pflegeheim zu besuchen, wird die Lage keineswegs besser, sondern nur noch schlimmer. Brigitta ist alt, miesepetri­g, beinamputi­ert und Alkoholike­rin. Schnaps soll er ihr gefälligst besorgen statt blöder Blumen. Und plötzlich befindet sich Miska in einer neuen Rolle wieder: als Dealer von Hasch und Fleischwur­st. Und dann läuft alles vollends aus dem Ruder … Fans von „Grasgeflüs­ter“werden sicherlich auch Siina Tiuraniemi­s Debüt gerne lesen, und doch will der Funke nicht so recht überspring­en. Die Ideen sind ganz nett und manche Stellen sind ganz witzig und bringen den Leser zum Schmunzeln, mehr aber auch nicht. Und irgendwie ist es auch traurig, denn so Typen wie Miska gibt es wirklich, und das ist eher ein Grund zum Weinen. Insgesamt dehnt sich der Plot ein wenig wie Kaugummi und man fragt sich, ob man vielleicht einfach ne Tüte rauchen sollte, um zu lachen … Aber es gibt bestimmt auch einige, die den Humor der Autorin zu schätzen wissen. (lin)

Ein Roman übers Kiffen und das Alt- und Alleinsein: Soll man nun besser lachen oder weinen?

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