MARY HIGGINS CLARK
Einsam bist du und allein
Eine Welt mit unvorstellbarem Luxus als Zufluchtsort nach einer privaten Katastrophe – es hätte Edelsteinexpertin Celia schlimmer treffen können, als auf der Queen Charlotte ein paar launige Vorträge für gelangweilte Reiche zu halten. Eine von ihnen ist Lady Em, die eine legendäre Smaragdkette an Bord gebracht hat, Fluch inklusive. Als die reiche Witwe kurz darauf stirbt, findet sich die exklusive Gesellschaft mit einem Mörder wieder – und vielen Litern Atlantikwasser unterm Kiel bis zum nächsten sicheren Hafen. Bei diesem Setting kommen einem sofort Klassiker wie „Tod auf dem Nil“oder „Mord im Orientexpress“von Agatha Christie in den Sinn. An deren hermetische Atmosphäre kommt Mary Higgins Clarks Krimi jedoch nicht heran. Stattdessen erschöpft sie sich bei der Beschreibung des alltäglichen Prunks und ihres klischeehaften Charaktertableaus. Michou Friesz stemmt sich tapfer gegen die mitunter banalen Sätze und den wenig überraschenden Plot. Ihr gelingt es aber, vor allem den ziemlich holzschnittartig-angelegten Protagonisten zu einem Eigenleben zu verhelfen. Die warme Stimmfarbe der österreichischen Schauspielerin tröstet unsere Ohren zusätzlich. (ds)
Gefangen zwischen Killer und Kaviar – mäßig spannender, aber gekonnt vorgetragener Krimi.