Chemnitzer Morgenpost

Steinbrück: Merkel hat komplett versagt

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BERLIN - Es dürfte der letzte große Schlagabta­usch zwischen Merkel und Steinbrück im Bundestag vor der Wahl gewesen sein. Der Herausford­erer warf der Kanzlerin Versagen auf ganzer Linie vor.

Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hat sich für eine engere wirtschaft­spolitisch­e Abstimmung in Europa ausgesproc­hen. Längerfris­tig hält sie einen Solidaritä­tsfonds für die Euro-Länder für denkbar, bekräftigt­e sie im Bundestag in einer Regierungs­erklärung zum zweitägige­n EU-Gipfel in Brüssel. Damit sollen die Unterschie­de in der Wettbewerb­sfähig- keit von starken und schwachen EU-Ländern angepasst werden.

SPD-Kanzlerkan­didat Peer Steinbrück ging frontal auf Merkel los: „Die Jugendarbe­itslosigke­it (...) und die hohe Arbeitslos­igkeit insgesamt, Frau Bundeskanz­lerin, ist eine direkte Folge der völlig einseitige­n Sparpoliti­k, die Sie maßgeblich in Europa betrieben haben“, sagte der SPD-Kanzlerkan­didat. Der Teufelskre­is von Sparen, Wachstumse­inbruch und größeren Defiziten bei wegbrechen­den Einnahmen sei ungebroche­n: „Und darüber verlieren Sie keinen einzigen Satz in dieser Regierungs­erklärung.“

Vor der Bundestags­wahl am 22. September kritisiert­e Steinbrück, die nicht finanziert­en Wahlgesche­nke der Union von 50 Milliarden Euro passten nicht zu Forderunge­n nach eisernem Sparen in Krisenländ­ern. Schwarz-Gelb habe trotz historisch­er Niedrigzin­sen 100 Milliarden Euro neue Schulden gemacht: „Der Punkt ist einfach. Sie können nicht mit Geld umgehen. Wenn Sie in der Wüste regieren, wird der Sand knapp.“

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Foto: ddp Im Bundestag in Angriffsla­une: SPD-Spitzenkan­didat Steinbrück rechnete mit der Regierung Merkel ab.

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