Nach22 Jahren: Heuteverliert Sachsen seine stolze Division
LEIPZIG - In Leipzig geht heute eine Ära zu Ende. Nach 22 Jahren wird die 13. Panzergrenadierdivision mit einem feierlichen Appell außer Dienst gestellt. Sie war die einzige Ost-Division, das Juni-Hochwasser ihre letzte große „Schlacht“.
Kurz nach Auflösung der NVA schlug 1991 die Geburtsstunde der ersten und einzigen Ost-Division der Bundeswehr. Mit 12 500 Mann unter Waffen, 88 Kampfpanzern „Leopard“, 183 Schutzpanzern „Marder“und 64 „Fennek“-Spähwagen galt sie als besonders schlagkräftiger Verband, der seine Bewährungsproben vor allem bei Auslands-Einsätzen zu bestehen hatte. Ob in Bosnien (1996, 1998, 2001), im Kosovo (2002, 2009) oder Afghanistan (2006, 2010, 2012) - die 13er waren an den Krisenherden dieser Welt im Einsatz. Fünf Soldaten kamen dabei zu Tode.
Im zivilen Leben erwies sich die „13“als Glücksfall: Ob 1997 zur Oder-Flut, zum Jahrhunderthochwasser 2002 oder bei der aktuellen Flutkatstrophe - es waren Soldaten der Ost-Division, die Sandsäcke schleppten, Deiche verteidigten und so ganze Orte vor dem Untergang bewahrten.
Damit ist jetzt Schluss. Im Zuge der Bundeswehrreform wird die Division aufgelöst, die einzelnen Bataillone werden aufgeteilt. So kommt die in Frankenberg stationierte Panzergrenadierbrigade „Freistaat Sachsen“bei der neuen Division Süd unter und wird fortan aus dem fränkischen Veitshöchheim kommandiert. Dazu gehören auch die 740 verbliebenen Grenadiere aus Marienberg.
Die in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern stationierten „Ex-13er“werden hingegen der Division Nord mit Kommando in Oldenburg zugeschlagen.
In Leipzig ist fortan das Ausbildungskommando des Heeres beheimatet. Es befehligt deutschlandweit 15 Ausbildungszentren, darunter die Offiziershochschule Dresden und die Unteroffiziersschule Delitzsch. Weitere Militärstandorte im Freistaat: das Flugmedizinische Institut der Luftwaffe in Königsbrück, der Truppenübungsplatz Weißkeisel, das Materiallager Zeithain sowie Feldjäger, Fahrschulen, Sanitätspunkte, diverse Dienstleistungszentren in Leipzig und Dresden.
Nach der Reform sinkt die Personalstärke der Bundeswehr im Freistaat von 4 520 auf 3 530 Dienstposten. Damit hat Sachsen die geringste Stationierungsdichte aller
Bundesländer. bi.