Chemnitzer Morgenpost

Federer raus in Runde 2 - ,Die Aura ist verflogen‘!

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LONDON - Vom jähen Ende all seiner Wimbledon-Träume wollte Roger Federer nichts wissen. Gerade erst war er von einem Ukrainer namens Sergej Stachowski vom Centre Court gejagt worden. Respektlos vertrieben aus seinem Reich, in dem er siebenmal die Siegertrop­häe stemmen durfte.

Am Mittwoch aber war der langjährig­e Dominator einer von insgesamt sieben gescheiter­ten Ex-Branchenfü­hrern: Federer, Lleyton Hewitt (Australien), Maria Scharapowa (Russland), Viktoria Asarenka (Weißrussla­nd), die Serbinnen Ana Ivanovic und Jelena Jankovic sowie Caroline Wozniacki (Dänemark).

Die meisten gefallen auf dem leicht rutschigen Rasen. Federer suchte für seinen Ausrutsche­r keine Ausreden. „Ich bin nicht gerutscht. Es ist immer noch Gras“, sagte der 17-malige Grand-Slam-Sieger nach dem 7:6 (7:5), 6:7 (5:7), 5:7, 6:7 (5:7) gegen Stachowski. „Er war in den entscheide­nden Punkten besser.“

Gedanken an den Anfang vom Ende seines WimbledonZ­aubers wies der Schweizer zurück: „Ich werde wieder an die Arbeit gehen und hoffentlic­h stärker zurückkomm­en. Ich will in Wimbledon noch viele Matches gewinnen.“

Bei den French Open verabschie­dete er sich im Viertelfin­ale, sein einziger Titel 2013 gelang zuletzt im westfälisc­hen Halle. Zu wenig für Federer-Maßstäbe - und so wurden die ersten Nachrufe gedichtet. Der Schweizer „Blick“schrieb: „Zwar schwärmt die Konkurrenz immer noch in höchsten Tönen von Federer. Sie spricht aber so von ihm, wie man über eine Legende redet, deren beste Zeit schon einige Jährchen zurücklieg­t.“Der „Tages-Anzeiger“titelte:„ DieAuraist­verflogen.“

Doch das alles klingt nach Wiedervorl­age. Auch 2011, Federers Jahr ohne Grand-SlamTitel, und dem ersten Halbjahr 2012 wähnten viele die Götterdämm­erung gekommen. Dann gewann Federer in Wimbledon, wurde wieder die Nummer eins und holte Silber bei Olympia. Es ist noch zu früh, um Federers Ende auszurufen.

 ?? Foto: ddp ?? Der Griff zum Kopf und der Blick sagen alles: Roger Federer konnte es nicht fassen, gegen den Ukrainer Sergej Stachowski verloren zu haben.
Foto: ddp Der Griff zum Kopf und der Blick sagen alles: Roger Federer konnte es nicht fassen, gegen den Ukrainer Sergej Stachowski verloren zu haben.

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