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Lexus IS: Der Harte und der Zarte
KÖLN - Lexus hat bei der ab morgen erhältlichen dritten IS-Generation erstmals einen Vollhybrid-Antrieb verbaut. Wer jedoch der dynamischen Optik der Sportlimousine folgen möchte, sollte auf den Sechszylinder zurückgreifen.
Anders als beim Toyota Prius oder dem Lexus CT 200h arbeiten beim IS 300h zwei kraftvollere Motoren miteinander. Der 2,5 Liter große Vierzylinder verfügt über 133 kW/181 PS, der Elektromotor hält 105 kW/143 PS bereit. Beide zusammen kommen auf eine Systemleistung von 164 kW/223 PS. Eigentlich genug für die um acht Zentimeter auf 4,67 Meter Länge gewachsene Limousine. Der Lexus-typische Diabolo-Kühlergrill wurde noch markanter gestaltet, die Tagfahrleuchten von den Scheinwerfern getrennt. In der Version F-Sport wurde dem Grill ein eigenständiges Rauten-Design verschafft, was das Aussehen weiter schärft. Der Innenraum wurde weiter aufgewertet. Drei spürbare Fahrmodi stehen für die jeweilige Ausfahrt zur Verfügung, die Sitze sind sportlich straff und trotzdem bequem, die Lenkung agiert direkt, das Fahrwerk auf sportlich ausgelegt ohne dabei zu hart zu wirken.
Die Zutaten für ein sportliches Gericht sind bereitet, die Vorfreude auf die erste Ausfahrt groß. Allerdings – und das sollte vor dem ersten Gas geben bei aller Freude nicht vergessen werden: Der IS 300h ist ein Hybrid und hat ein CVT-Getriebe an Bord. Das stufenlose Hybridgetriebe nimmt – weniger als beim Prius oder CT 200h – dem IS 300h die Kraft und wirkt beim Spurt recht zäh. 8,3 Sekunden für den Sprint sehen nicht so schlecht aus, gefühlt scheint man jedoch länger unterwegs zu sein. Zudem wird der IS 300h bei 200 km/h aus Sparsamkeitsgründen abgeregelt. Denn spätestens hier tritt der Hybridgedanke des Sparens zutage. Mit 4,3 Litern und somit einem CO2-Aus- stoß über 99 Gramm pro Kilometer soll sich der Vollhybride, dessen Batterie unter dem Kofferraum verbaut ist, begnügen.
Dass ein Sound-Generator den Innenraum in einen Boliden verwandelt, wirkt nach den ersten Klängen ganz nett, ist aber nicht mehr als eine Spielerei. Dafür ist der Preis für einen Hybriden sehr attraktiv. Dank bereits fünf Millionen verkaufter Hybridfahrzeuge von Toyota und Lexus kann der IS 300h zum Dieselpreis von 36 700 Euro angeboten werden. Wer aber das sportliche Design auch im technischen Bereich ausfahren möchte, greift zum IS 250. Der 2,5 Liter große Sechszylinder ver- fügt zwar nur über 153 kW/208 PS, präsentiert sich aber deutlich spritziger, da hier eine Sechsstufen-Automatik sich den sportlichen Anforderungen anpasst. Die 8,1 Sekunden für den Sprint werden auch so wahrgenommen und der Vortrieb endet erst bei 225 km/h. Dafür kommen aber höhere Folgekosten auf den Besitzer des IS 250 zu. Zwar ist der IS 250 mit einem Einstiegspreis von 34 200 Euro günstiger als der Hybrid, doch die Differenz wird sich schnell amortisieren, da der IS 250 mit 8,6 Litern genau doppelt so viel Sprit verlangt als der Hybride. So ist die Auswahl recht einfach: sportlich oder sparsam. Thomas Flehmer