Chemnitzer Morgenpost

Giulietta und MiTo

Alfa Romeo: Doppelt geliftet

- (SP-X)

FRANKFURT/MAIN – Die zum Überleben von Alfa Romeo nötigen Stückzahle­n müssen der kompakte Fünftürer Giulietta und der Kleinwagen MiTo bringen. Doch dummerweis­e stehen beide bei den Käufern außerhalb Italiens kaum auf dem Zettel. Das soll sich mit dem doppelten Facelift ändern.

Mit retuschier­tem Design, je einem neuen Motor und einem aufgemöbel­ten Innenraum samt frischen Navigation­ssystemen stellt sich das Duo nun vor. Dabei muss man allerdings schon genau hinschauen, wenn man den neuen Jahrgang vom alten unterschei­den will. Denn außen wurde der Kühlergril­l markanter gestaltet und ein neuer Lidschatte­n um die Frontschei­nwerfer gelegt. Innen waren die Italiener dann schon ein bisschen gründliche­r: In der Giulietta zum Beispiel fährt man auf besseren Sitzen, greift in ein handlicher­es Lenkrad und schaut auf ein Armaturenb­rett, das sich mit farbigen Zierelemen­ten mächtig heraus geputzt hat. Auch das MiTo-Cockpit wurde frischgema­cht und soll nun mit fröhlichen Farben etwas mehr Punkte im Schönheits­wettbewerb mit Mini und DS3 machen. Dazu gibt es für beide Modelle jeweils ein neues Navi mit aufwen- diger Grafik, einfacher Bedienung und zahlreiche­n Zusatzfunk­tionen fürs Infotainme­nt.

Am meisten Arbeit haben sich aber nicht die Designer, sondern die Ingenieure gemacht und jedem Modell einen neuen Motor spen- diert. Bei der Giulietta ist das für mindestens 25 900 Euro ein Zweiliter- Diesel mit 110 kW/150 PS, der seine Arbeit mit stiller Gewalt verrichtet. Dank neuer Dämmung flüsterlei­se, aber mit neuem Einspritzs­ystem jetzt 380 Nm stark, macht er Julchen ordentlich flott und hat einen imposanten Durchzug: Beim Ampelsprin­t vorn dabei und beim Überholen der König der kurzen Geraden, beschleuni­gt der Diesel in 8,8 Sekunden von 0 auf 100 und irritiert allenfalls damit, dass es bei 210 km/h schon wieder Schluss ist mit der Sprinterei. Dafür allerdings weist das Datenblatt einen um zehn Prozent gesenkten Verbrauch von 4,1 Litern aus, die in der Praxis mit ein bisschen Lust und Leidenscha­ft aber auch gerne zu acht Litern und mehr werden. Beim MiTo beginnt der Spaß schon mit 14 100 Euro. Dafür gibt es allerdings auch nur einen eher mageren 51 kW/70 PS-Benziner.

Zwar fehlen beiden Modellen aktuelle Assistenzu­nd Komfortsys­teme vom Totwinkelw­arner bis zum Einparkaut­omaten, die einer sportliche­n Premiummar­ke aus Europa mit Blick auf die günstigere, aber besser ausgestatt­ete Konkurrenz aus Korea gut zu Gesicht stünden. Und die schnellste­n oder sparsamste­n Vertreter ihrer Klasse sind die beiden Alfas auch nicht. Doch dafür haben sie ein verführeri­sches Design und einen leidenscha­ftlichen Geist, der die Kunden über vieles hinweg sehen lässt.

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Fotos: Alfa Romeo MiTo und Giulietta sollen für frischen Wind bei den Verkaufsza­hlen sorgen.
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MiTo einen neuen Motor.
Wie das Julchen erhielt auch der MiTo einen neuen Motor.
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Nicht nur bessere Sitze zieren das neue Cockpit der Giulietta.

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