Golf-Paradies auf Sand gebaut? 190-Mio.-Projekt auf der Kippe
Von Jens Jungmann HOYERSWERDA - Kommt jetzt das Aus fürs geplante Golf-Ressort in der Lausitz? Das 190-Millionen-Euro-Projekt könnte komplett wegbrechen - denn weder LMBV noch Freistaat wollen den Investoren zusichern, dass die Flächen auf Lausitzer Sand im Seenland nicht wegrutschen. Polen bietet sich derweil den Investoren als Alternative an.
Seit Jahren versucht die Golf-ProjektGesellschaft (PGG) ein gigantisches Golf-Resort in der Lausitz bei Hoyerswerda zu errichten: Drei 18-Loch-Golfplätze, ein 19-Loch-Platz, ein 9-LochÜbungsplatz, drei Hotels, ein Ferienwohnpark, ein Eventzentrum und Villen sind zwischen Sabrodter und Blunoer See geplant. 190 Millionen Euro wollen Investoren in das Projekt stecken. 400 neue Jobs könnten entstehen.
Doch der Ball kommt nicht ins Rollen. Udo F. Barth, Projektchef: „Zwei Drittel der Flächen, die wir bebauen wollten, sind bei Sabrodt 2010 weggerutscht. Weder die LMBV noch der Freistaat wollen uns garantieren, dass dies auf den neuen Flächen in den kommenden zehn Jahren nicht passieren kann.“Doch ohne Garantie würden die Investoren ihr Geld in andere Projekte lenken. Alles steht nun auf der Kippe!
Anfang März entscheidet sich, ob das Golf-Resort gebaut wird oder nicht: „Auf der Internationalen Tourismusbörse ITB in Berlin sprechen wir mit Investoren, den Hoteliers und Reiseveranstaltern, ob wir bauen.“Alternativ könnte der Berzdorfer See bei Görlitz als Ausweichstandort in die Planung einbezogen werden. „Doch das kostet wieder Planungs-Millionen.“Das Nachbarland Polen bietet nun der PGG preisgünstige Flächen in Grenznähe an: „Dort gibt man uns auch die Garantien für das Gelände. Aber wir würden lieber bei Hoyerswerda bauen.“