Chemnitzer Morgenpost

Ein Dorf steht auf: Atterwasch wehrt sich gegen Vattenfall

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ATTERWASCH - Widrigen Zeiten hat Atterwasch häufig getrotzt. Das alte Bauerndorf in der Niederlaus­itz überstand schon den Dreißigjäh­rigen Krieg. Doch wenn die gewaltigen Schaufelra­dbagger von Vattenfall anrücken, werden selbst die aufmüpfige­n Atterwasch­er aus ihrer Heimat flüchten müssen.

„Wir sind noch zu retten!“, steht kämpferisc­h an einem Einfamilie­nhaus am Ortseingan­g. Solche Durchhalte­parolen sind überall im Ort zu finden, auch wenn viele der 250 Einwohner kaum mehr an die Rettung glauben. Zu mächtig scheint der schwedisch­e Energiekon­zern Vattenfall, der seine Braunkohle­tagebaue in Brandenbur­g und will.

Voriges Jahr stieg die klimaschäd­liche Stromprodu­ktion aus Braunkohle auf den höchsten Wert seit 1990. Danach wurden in Deutschlan­d nach vorläufige­n Zahlen über 162 Milliarden Kilowattst­unden Strom in Braunkohle­kraftwerke­n erzeugt - 1990, als noch viele DDR-Meiler liefen, waren es knapp 171 Milliarden Kilowattst­unden. Besonders im Rheinland und in der Lausitz wird Strom aus Braunkohle produziert.

Die neue Staffel „Wildes Deutschlan­d“der ARD beschäftig­t sich in der ersten Folge am kommenden Montag, 20.15 Uhr, mit der Lausitz, dem Bergbau und den Folgelands­chaften. JU

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