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Die Ersten kamen schon um 8 zum ehemaligen Kaufhaus Schocken, eine Stunde später zog sich die Schlange über den ganzen Gehweg. Dann, um 10 Uhr, gingen endlich die Türen zum neuen ArchäologieMuseum auf. Und Hunderte Chemnitzer gingen auf Zeitreise durch 300 000 Jahre Geschichte - von Eiszeiten über Neandertaler bis zur Moderne.
„Wir sind echte Museumsfans“, sagt Heidi Hupfer (18). Als eine der Ersten besuchte sie mit Freund Carsten Schubert (20) die Ausstellung. „Toll ist es geworden, sehr modern. Es ist interessanter, als einfach nur ein paar Schaukästen anzusehen.“Die Berufsschule Chemnitz nutzte die Eröffnung gleich für einen Klassenausflug. „Besonders cool ist die Wandgestaltung im Treppenaufgang“, fand Marcel Rech (18). Erstmal reinschnuppern und sich ei
nen Überblick verschaffen
war das Motto von Linda Berger. „Es ist so viel, das schafft man auf die Schnelle gar nicht alles.“Besonders die Ausstellungen zur Historie des Hauses und der Familie Schocken gefielen der 33-Jährigen. „Es ist Wahnsinn, wie sich das Gebäude - seit es damals Kaufhof war - verändert hat.“Hans-Jörg Arnold (54) hat es besonders die Eiszeit angetan. Von einem Mitarbeiter ließ er sich den Schädel des Neandertalers erklären. „Der Bau ist fantastisch und sehr gut für Chem
nitz.“
Zur Eröffnung kamen auch ganz besondere Gäste - rund 30 Mitglieder der Familie Schocken. „Es ist unglaublich, hier zu stehen“, so Yael Hadass (42), Urenkelin von Salman Schocken. Sie war extra aus Tel Aviv angereist. „Ich bin mit unserer Geschichte groß geworden und finde es wichtig, sie immer wieder zu erzählen.“Mit dem Eintrag ins Goldene Buch würdigte die Stadt die Bedeutung der Familie der einstigen Kaufhausbesitzer.
Heute und morgen ist der Besuch des Museums kostenlos. Inzwischen hat sich auch ein Gastronom für das Foyer des smac gefunden: Voraussichtlich ab Juni soll es ein kleines Café geben. dd