So schützt sich Grimma vor der nächsten Flut
Zweimal innerhalb von rund einem Jahrzehnt wurde Grimma von der Mulde überflutet. Und noch immer müssen die Menschen in der Stadt Sorge vor einem neuen extremen Hochwasser haben.
Malerisch zieht die Mulde am Städtchen Grimma vorbei. Doch das Postkartenidyll ist trügerisch. Wenn das Wasser steigt, wird der Fluss zum reißenden Ungeheuer. 2013 gab es zuletzt ein verheerendes Hochwasser, das die Altstadt überflute. Heute, zwei Jahre danach, wird eifrig an einer Schutzmauer für Grimma gebaut.
Momentan laufen die Arbeiten im Bereich der alten Stadtmauer. In den Ferien gehe es unterirdisch am Gymnasium weiter, sagt Axel Bobbe von der Landestalsperrenverwaltung.
„An jedem Tag, der im Sommer ohne Hochwasser vergeht, machen wir drei Kreuze“, beschreibt Grimmas OB Matthias Berger (parteilos) die ak- tuelle Situation. Nach seinen Worten soll die Mauer 2016 fertig sein. Bobbe hingegen spricht von 2018. Bis dahin müssten noch ein Pumpspeicherwerk gebaut und Stahltore eingezogen werden. Kosten: rund 45 Millionen Euro!
Obwohl die Schutz-Anlage erst zu 60 Prozent fertig ist, üben Rettungskräfte schon heute an ihr. Erst kürzlich gab es eine Katastrophenübung mit 94 Feuerwehrleuten. Auf einer Länge von zwei Kilometern müssen sie gut 100 Schotten und Tore schnell und sicher verschließen. Berger: „Im Ernstfall muss jeder Griff sitzen.“ Grimma vor zwei Jahren: Das Hochwasser der Mulde hat Anfang Juni 2013 die Altstadt über
schwemmt.