„Wir sind nicht die großen Favoriten“
Bundestrainer Chris Fleming freut sich auf die Heim-EM. BERLIN - Die letzten Tage vor dem zu erwartenden Trubel um Dirk Nowitzki & Co. in Berlin zog es Chris Fleming in die niedersächsische Provinz.
Im heimischen Quakenbrück sammelte der Basketball-Bundestrainer Kraft für die größte Aufgabe seiner Erfolgs-Laufbahn. „Für mich persönlich ist das eine ganz große Ehre, in einem Land zu arbeiten, in dem ich über die
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letzten 20 Jahre die Chance bekommen habe“, schwärmt der gebürtige Amerikaner und geht die EM-Heim-Vorrunde in Berlin trotz der Rückkehr von Nowitzki ins Nationalteam mit gesundem Realismus an: „Mit Respekt kannst du dir nichts kaufen. Wir bekommen keine Extrapunkte für Respekt.“
Angesichts des zuletzt mäßigen Abschneidens bei großen Turnieren und der schwierigen Gruppe mit Vize-Weltmeister Serbien, Italien oder Mitfavorit Spanien will der 45-Jährige erst gar nicht über eine mögliche Olympia-Qualifikation reden. „Wir sind nicht die großen Favoriten im Turnier und in der Vorrunde, da brauchen wir uns nicht groß mit Rechenspielen und Zielen zu beschäftigen“, betont Fleming.
Wie auch einige seine Vorgänger hält der akribische Arbeiter seine Ansprachen auf Englisch. „Er ist ein sehr guter Trainer“, lobt NBA-Toptalent Dennis Schröder. „Er weiß genau, wie er mit den Spielern sprechen muss.“
Als Fleming 1994 nach seinem Studium an der Uni von Richmond als Guard zum damaligen Regionalligisten Artland Dragons wechselte, war noch nicht an eine Zukunft als Coach der deutschen Nationalmannschaft zu denken. Mit dem Bundesliga-Aufstieg der Quakenbrücker machte er sich einen Namen als Trainer, führte die Dragons zum Pokalsieg. Nach seinem Wechsel zu den Brose Baskets holte er mit Bamberg gleich vier Meistertitel und dreimal den nationalen Cup.