Kaufen Sie sich doch ein Schloss!
KÖNIGSBRÜCK - Sie suchen ein Schloss? Wir hätten da was: In Königsbrück wird das Schloss samt Park verkauft. Doch Vorsicht - die Anlage hat eine unheimliche Geschichte!
„Das Mindestgebot liegt bei 598 000 Euro“, heißt es im Katalog der Sächsischen Grundstücksauktionen AG. Die Firma versteigert das Anwesen am 30. August in Dresden. Geboten werden: Schloss, Tor- und Gartenhäuser, Nebengelasse, rund 40000 Quadratmeter Grundstück. Das denkmalgeschützte Anwesen selbst liegt mitten in der 4400-Einwohner-Stadt auf einer Anhöhe.
Und dann diese Geschichte: Es wurde erstmals 1298 urkundlich erwähnt, andere Quellen sprechen von 1248. Viele Grafen wechselten sich als Eigentümer ab. Der letzte, Nähmaschinenfabrikant Naumann von „Seidel & Naumann“, musste im April 1945 fliehen. Danach diente es zwei Jahre lang als Lazarett: Schreie verwundeter Soldaten hallten durch die Gänge, das Stöhnen Sterbender. Ab 1966 war es eine psychiatrische Pflegeeinrichtung - als Außenstelle des berühmt-berüchtigten Bezirkskrankenhauses für Neurologie und Psychiatrie Arnsdorf. Manche Patienten verbrachten hier Jahrzehnte. 1995 ging der Komplex an den Freistaat.
Im Herbst 2001 übernahm ihn der Rheinländer Jürgen Krüger und steckte 1,5 Millionen Euro in die Sanierung, hatte aber ansonsten Pech: Wohnvermietung wäre unrentabel gewesen. Der Sitz der „Naturschutzgebietsverwaltung Königsbrücker Heide“zog trotz Krügers Bewerbung woanders hin. Selbst als Flüchtlingsunterkunft war das sanierte Schloss zuletzt ungewollt.
Das erinnert Schlossgeister ans Jahr 1852: Damals ging die Anlage aus einem Konkursverfahren an Neubesitzer ... TH