Rosberg verschenkt WM-Führung
BUDAPEST - Die Aussicht auf sein Heimrennen konnte Nico Rosberg beim Ungarn-Triumph von Formel-1-Seriensieger Lewis Hamilton zumindest ein wenig trösten. Der Brite entriss seinem deutschen Stallrivalen ausgerechnet vor dem Großen Preis in Hockenheim erstmals in dieser Saison die WM-Führung.
Nach einem makellosen Start raste Hamilton vor Rosberg zum fünften Grand-Prix-Erfolg in den vergangenen sechs Rennen und degradierte den deutschen Mercedes-Fahrer nach 126 Tagen wieder zur Nummer zwei in der Fahrerwertung.
„Ich werde mir ein schönes Abendessen in der Stadt gönnen. Aber es wird nicht zu heftig, wir haben ja nächste Woche wieder ein Rennen“, sagte der glückliche Hamilton, der sich selbst einen „super Start“bescheinigte.
„Letztendlich habe ich das Rennen beim Start verloren“, räumte Rosberg ein. Den Deutschland-Grand-Prix könne er aber „kaum abwarten“, meinte er tapfer lächelnd. „Ich werde versuchen, dort meinen Sieg zu wiederholen von 2014. Das wird bestimmt ein Mega-Wochenende.“
Vorjahressieger Sebastian Vettel verpasste das Podium knapp, schöpfte mit Ferrari als Vierter hinter Daniel Ricciardo (Australien) im Red Bull aber wohl das Optimum aus. „Es war ein positives Rennen“, resümierte der Heppenheimer: „Gerade nach den Stimmen der vergangenen Wochen war das eine gute Antwort.“In der WM-Wertung liegt Vettel mit 110 Punkten auf Platz fünf.
Mit fünf Siegen ist Hamilton nun vor Michael Schumacher (Kerpen) alleiniger Hungaroring-Rekordgewinner. „Unglaublich. Ich bin damit aufgewachsen, Michael zuzuschauen“, meinte Hamilton zum Rekord: „Ich hoffe, dass da noch mehr kommt.“
Rosberg konnte den Vorteil der Pole nicht nutzen. Hamilton zog gleich an seinem Stallrivalen vorbei. Nach 20 Runden meldete er Probleme mit der Pace und Graining - einer speziellen Form des Reifenverschleißes - hielt den Vorsprung auf Rosberg aber immer bei gut einer Sekunde.
In der Endphase wurde es an der Spitze aber nochmal kurz spannender. Hamilton steckte hinter Haas-Pilot Esteban
Gutierrez (Mexiko) im Verkehr fest, verlor Zeit und verbremste sich zudem noch. So kam Rosberg näher, leistete sich dann jedoch seinerseits einen Fahrfehler.