Ablage Rund
Hammer-Termin am Montag in Leipzig! Wir sind dermaßen in Vorfreude, dass wir schon seit Tagen kaum noch Schlaf finden. Denn am Montag, und jetzt schnallen Sie sich bitte an, wird die Stadt Leipzig Papierkörbe freigeben. Nicht einen, nicht zwei, nicht drei, nein: Ganze 22 Papierkörbe werden offiziell eingeweiht und zur Nutzung übergeben. Wir könnten heulen vor Glück. Auch, weil sich gleich drei Sachkundige inklusive des Ordnungsbürgermeisters persönlich darum kümmern werden, uns wegwerftechnische Laien in die korrekte Nutzung eines Papierkorbs einzuweihen.
Wer jetzt sagt: „Papierkörbe? Kenn ich schon. Einfach was reinwerfen und weitergehen“, hat mal wieder nichts verstanden. So sorglos konnte man vielleicht im Sozialismus mit Papierkörben umgehen, heute dagegen ist die Nutzung eines Abfallbehälters ein Event. Und das muss zelebriert werden! Wegwerfen war gestern, heute sollten Sie zumindest gedanklich noch drei Runden um den Eimer tanzen. Führend auf diesem Gebiet ist wie immer die Stadt Dresden, die ihre Papierkörbe im Zentrum längst durch (Achtung!) „Abfallhaie“ersetzte. Wohl dem, der da noch rechtzeitig seine Hand zurückziehen kann.
Die Abfallhaie sind aus der Schweiz und aus Edelstahl, denn Dresdner Müll darf selbstverständlich nur in edelstes Material gehüllt werden. Alles andere ist quasi eine Straftat. Und im Falle einer solchen droht demnächst: Fleppen weg! Das ist freilich eine viel zu milde Maßnahme und mal wieder typisch für diesen Wischiwaschi-Staat. Deutlich wirksamer dagegen wäre: Burkazwang. Wer sich danebenbenimmt, muss den Schleier überwerfen, und zwar nicht nur, wenn er aus dem Haus geht.
Wir sehen da nur Vorteile: Angesichts dieses Strafmaßes würde die Kriminalität in Sachsen binnen Kürze auf unter null sinken, der Freistaat wäre mal wieder Spitze und hätte obendrein genug Geld, um die Deutsche Einheit zu finanzieren. Genauer gesagt für die 3-Tages-Sause Anfang Oktober in Dresden. Laut Staatsregierung ist dafür nicht genug Kohle da. Vermutlich wurde sie Schweizer Abfallhaien in den Rachen geworfen.