FSV-Pokalschreck sitzt auf der Bank
ZWICKAU - Vor der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals wird er oft bemüht, der Vergleich David gegen Goliath. Der große Goliath aus dem Profi-Topf der 32 besten Erst- und Zweitligisten gastiert beim herausfordernden David aus dem Amateurtopf.
Wenn sich der Underdog durchsetzt, ist im Nachgang vom Pokalschreck die Rede. So wie in der vergangenen Pokalsaison beim FC Carl-Zeiss Jena, der den Hamburger SV 3:2 nach Verlängerung bezwang und damit dem FSV Zwickau vorgemacht hat, wie man dem Bundesliga-Dino beikommen kann.
„Auch eine Minimalchance ist eine Chance“, sagt Toni Wachsmuth. „Wir haben den Vorteil, dass wir durch die 3. Liga schon im Wettkampfrhythmus sind.“Der FSV-Kapitän stand selbst dreimal im DFB-Pokal, schied mit dem SC Paderborn und dem Chemnitzer FC aber jeweils in der 1. Runde aus.
Eine ganz andere Pokal-Vita hat sein Trainer Torsten Ziegner. Der ist genau so ein Pokalschreck, wie er im Buche steht. Auf 24 Cup-Partien - davon 17 im Kader und 14 in der Startelf - brachte es der heute 38-jährige in seiner aktiven Spielerlaufbahn. In elf Vergleichen gewann Ziegner mit seinem Team. Unvergessen dabei die Saison 2007/08, als der gebürtige Thüringer mit Carl-Zeiss Jena bis ins Halbfinale des DFB-Pokals stürmte. Bevor gegen Borussia Dortmund (0:3) Endstation war, kegelte Ziegner die damaligen Erstligisten 1. FC Nürnberg, Arminia Bielefeld und den VfB Stuttgart aus dem Wettbewerb.
„Wir müssen einen guten Tag erwischen. Der Spielplan muss aufgehen und es dürfen nur wenige individuelle Fehler gemacht werden“, weiß Ziegner. Warum sollte Zwickau nicht das schaffen, was Jena vergangenes Jahr geglückt ist?
Michael Thiele