Kein Zika-Fall und kaum Promis, aber viele Probleme drumherum
RIO - Es sind keine einfachen Spiele. Obwohl es nach einer gewissen Hysterie im Vorfeld keinen einzigen Zika-Fall gibt, wird vieles von Problemen überschattet.
SICHERHEIT: Im Olympischen Dorf wird gestohlen, es gibt mehrere Überfälle und im Reit-Zentrum Einschüsse unklarer Herkunft. Aber unterm Strich machen 85 000 Sicherheitskräfte ihre Sache gut.
TRANSPORT: Ein kompliziertes System, teils stundenlange Anfahrten für Touristen zu Wettkampfstätten. Alles liegt weit auseinander - und bei einem Medienbus werden während der Fahrt Scheiben eingeworfen.
SAUBERKEIT: Einige Athleten greifen selbst zum Putzlappen, weil tagelang im Olympiadorf nicht gereinigt wird. Verstopfte Klos, schlechter Waschservice und Schmutz sorgen für Beschwerden.
VERSORGUNG: Wenig Abwechslung, lange Wartezeiten und schlechte Qualität führen dazu, dass die Sportler-Schlangen bei McDonalds immer länger werden. Für Zuschauer geht öfter das Essen aus.
PROMIGLANZ: Nur 18 Staatsund Regierungs-Chefs bei der Eröffnung, weniger Promis als sonst feuern die Olympioniken an. Dafür hat Model Gisele Bündchen als Ipanema-Girl einen bleibenden Auftritt.
WASSER: Zwar gibt es Entwarnung für die Segler in der als Kloake verschrieenen Guanabara-Bucht, dafür färbt sich aber das Wasser bei den Wasserspringen und Synchronschwimmern durch einen Defekt grün.
TECHNIK: Im Olympiapark stürzt eine an Stahlseilen für Panorama-Aufnahmen angebrachte Kamera ab, sieben Menschen werden verletzt. Ein Fehlalarm im Medienzentrum sorgt für Sendeausfälle.
FAHNEN: Bei der Anordnung der Sterne auf Chinas Fahne ist etwas schiefgelaufen. Umgehend müssen neue bestellt und genäht werden schließlich ist China ein recht emsiger Medaillensammler.
FAIRNESS: Schmähgesänge zwischen Brasilianern und Argentiniern, Pfiffe für Gegner der Brasilianer. Stabhochspringer Renaud Lavillenie vergleicht die feindselige Rio-Stimmung mit Olympia in Berlin 1936.
FAVELA-FRIEDEN: Abseits gelingt kein Frieden in Rios Favelas, Schießereien zwischen Drogengangs und Polizei, im Komplex Maré wird ein Militärpolizist angeschossen und stirbt.