„Wir haben eine Chance“FSV bittet HSV zum heißen Tanz
ZWICKAU - Die Zwickauer Fanseele lechzt nach Spielen wie diesen. Die Karten für den Pokalkracher gingen weg wie warme Semmeln. Nach Regionalliga-Meisterschaft und Drittliga-Aufstieg steht den Westsachsen das nächste sportliche Highlight ins Haus.
„Nach ewig langer Zeit ist der Verein wieder im Pokal vertreten und dass auch noch mit einem Duell zweier Vereine mit richtig viel Tradition“, unterstrich FSV-Trainer Torsten Ziegner.
Zuletzt standen Rot-Weißen in der Saison 1997/98 im DFB-Pokal, scheiterten damals aber in der ersten Runde an Schalke 04. In
die drei bisherigen Teilnahmen erreichte Zwickau nur 1996/97 einen Erstrundensieg, rückte damals gar bis ins Achtelfinale vor. Gegen den Hamburger SV will der dreimalige FDGB-Pokalsieger gerne an glorreiche Pokalzeiten anknüpfen.
Dafür müssen laut Ziegner jedoch drei Bedingungen erfüllt sein: „Wir müssen einen sehr guten Tag erwischen, dürfen keine individuellen Fehler machen und unser Spielplan muss aufgehen.“Allerdings bemerkte der 38-Jährige, dass all dies nur dann hilft, wenn der HSV auch mitspielt: „Wir sind darauf angewiesen, unterschätzt zu werden. Erwischt der HSV einen Top-Tag, haben wir keine Chance.“
Spielt eventuell die Angst vor der Blamage auf Seiten des HSV dem Underdog in die Karten? „Der HSV kann nur verlieren. Selbst wenn sie gewinnen, werden sie am Ende vielleicht noch für ihre Spielweise kritisiert“, mutmaßt Ziegner. Einen echten Heimvorteil sieht er nur auf dem Papier und den Zuschauerrängen. Was die Trainings- und Wettkampfgestaltung anbelangt, ist der FSV auf dem heiligen Grün genauso Gast. „Wir werden nur ein kurzes Anschwitzen durchführen“, erklärt Ziegner mit Verweis auf den neuverlegten Rasen. „Eigentlich hatten wir gehofft, dass wir nicht auf eine halbe Baustelle ziehen.“
Da das Trainingsgelände am Stadion noch nicht fertig ist, musste der Drittligist für das Abschlusstraining wieder mit Kleinbussen zu den Trainingsplätzen nach Cainsdorf und auf die Planitzer Südkampfbahn ausrücken.
Michael Thiele