Super! Gensheimer & Co. ballern sich zu Bronze
RIO - Magier Andreas Wolff umarte vier Bad Boys gleichzeitig, Bundestrainer Dagur Sigurdsson drückte jeden einzelnen Spieler ans Herz, und auf der Tribüne jubelte der alte Goldschmied Heiner Brand mit. Unsere Europameister haben sich mit einem glänzenden Abschluss ihren olympischen Medaillen-Traum erfüllt.
Zwei Tage nach der bitteren Halbfinal-Niederlage gegen Frankreich besiegte die DHB-Auswahl den WM-Dritten Polen im Spiel um Platz drei souverän mit 31:25 (17:13). Die selbst ernannten Bad Boys krönten damit ein überragendes Jahr mit der ersten Olympia-Medaille für Deutschland seit Silber 2004 in Athen.
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„Das ist ein unglaublich schöner Moment. Ich bin unglaublich stolz, jetzt aber auch ein bisschen müde“, sagte Dagur Sigurdsson: „Ich bin so glücklich für die Spieler. Die Mannschaft hat eine neue Stufe erreicht.“
Auch Sigurdssons „Jungs“waren begeistert. „Wir können sehr stolz auf uns sein. Wir haben dem hohen Erwartungsdruck standgehalten und unglaublich wertvolle Erfahrungen gesammelt“, meinte Torwart Wolff, und Patrick Wiencek fügte hinzu: „Jeder ist für den anderen gestorben. Bronze macht uns stolz.“Für Teamchef Bob Hanning ist ein „absoluter Traum in Erfüllung“gegangen: „Uns gehört die Zukunft.“
Mut, Wille, Leidenschaft: Das deutsche Team überzeugte auch am Sonntag mit jenen Tugenden, die es schon über das gesamte Turnier gezeigt hatte. Vor den Augen des früheren Weltmeister-Coaches Brand ließ sich die DHB-Auswahl selbst von einem frühen Rückstand nicht beeindrucken und gewann dank einer deutlichen Leistungssteigerung im Angriff hoch verdient.
Beste Werfer beim Europameister waren der überragende Tobias Reichmann mit sieben Treffern und Kapitän Uwe Gensheimer (6 Tore). Zudem sorgten die beiden Torhüter Wolff und Silvio Heinevetter mit ihren Paraden immer wieder für Jubelausbrüche bei DOSB-Präsident Alfons Hörmann auf der Tribüne.