Regierung rät zu Hamsterkäufen
Regierung rät zu Hamsterkäufen
BERLIN - Es ist der erste Aufruf zu Hamsterkäufen seit Ende des Kalten Krieges: Deutschlands Bürger sollen sich für den Fall schwerer Katastrophen oder bewaffneter Angriffe wieder Vorräte zur Selbstversorgung anlegen. Das rät die Bundesregierung in ihrem neuen Konzept für die „zivile Verteidigung“.
Darin heißt es: „Die Bevölkerung wird angehalten, einen individuellen Vorrat an Lebensmitteln von zehn Tagen vorzuhalten.“Plus: Für einen Zeitraum von fünf Tagen sollten je zwei Liter Wasser pro Person und Tag bereitstehen. Urheber dieses Papiers ist das Innenministerium, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“.
Das nach mehr als 20 Jahren erneuerte Notfallkonzept für Katastrophen und große Terroranschläge (das geltende stammt von 1995) will die Bundesregierung am Mittwoch verabschieden.
Eine Reaktion auf aktuelle Anlässe ist es laut dem „FAS“-Bericht allerdings nicht: In Auftrag gegeben wurde das Papier bereits 2012 unter der schwarz-gelben Regierung. Diskutiert wurde darüber schon seit den Anschlägen des 11. September und dem Elbehochwasser von 2002. So denkt die Regierung mit dem Konzept neben potenziellen Terrorangriffen vor allem auch an durch den Klimawandel bedingte Naturkatastrophen.
Neben Empfehlungen für die Bürger macht das Konzept außerdem Vorgaben zum Gesundheitssystem (Medikamentenlagerung in Krankenhäusern) oder der schnelleren Verfügbarkeit des Technischen Hilfswerks.