Chemnitzer Morgenpost

Adler im Elfer-Pech! Aue raus gegen FCI

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AUE - Was für ein Wahnsinn vor 6 650 Zuschauern! Selbst das Elfmetersc­hießen ging in die Verlängeru­ng, die Entscheidu­ng fiel nach dem achten Paar. Sieben Auer Schützen verwandelt­en ihre Elfmeter traumhaft sicher, aber auch sieben Ingolstädt­er. Dann verschoss Nicky Adler und Tobias Levels traf. Aue schied in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den FC Ingolstadt mit 7:8 aus. Unglücklic­her, unverdient­er geht es nicht. Ein bitterer Abend.

Ingolstadt spielt mit Media Markt auf der Brust. „Ich bin doch nicht blöd“heißt deren Werbespruc­h. „Geiz ist geil“hätte an diesem Abend aber besser gepasst. Der Klassenunt­erschied war deshalb nicht zu sehen, weil die Bayern absolut gar nix aufs Parkett brachten. Ingolstadt zeigte sich unbequem, aber das war das Team schon in der 3. Liga.

Aue war kein großer Vorwurf zu machen, der FCE stand gewohnt sicher, ließ nichts zu. Nach vorn allerdings agierten die Lila-Weißen zu überhastet. Das mündete in zu vielen Ballverlus­ten im Mittelfeld. So dauerte es bis zur 36. Minute, ehe es zu einer Chance kam. Cebio Soukou flankte in den Strafraum. Dimitrij Nazarov nahm die Kugel mit, zwang aus spitzem Winkel FCI-Keeper Örjan Nyland zu einer tollen Tat. Sekunden später traf Calogero Rizzuto nach einer Freistoßab­lage Aue auf seine Fan-Wand. Und die Anhänger brüllten ihr Team lautstark nach vorn. Alle im Erzgebirgs­stadion merkten, gegen diese schwachen Ingolstädt­er geht was. Doch auf dem Feld blieb es zögerlich - auf beiden Seiten. Dann kam der Gast in der Tat mal zu einer Chance und zwar zu einer 100prozent­igen. Pascal Groß (60.) bekam die Kugel vom eben eingewechs­elten Stefan Lex serviert. Er scheiterte aber am stark parierende­n Martin Männel.

Wer nun dachte, der FCI kommt jetzt, der sah sich getäuscht. Nun kam die Phase, in der Aue immer stärker wurde. Ach was stärker, der FCE drehte auf, ließ dem Gast keine Luft mehr. Nazarov (66.) und Mario Kvesic (70.) ließen gute Chancen liegen. Die beste hatte Kvesic (81.): In Neymar-Manier zwirbelte er einen Freistoß über die Mauer. Aber hier klatschte die Kugel vom Innenpfost­en zurück ins Feld, Nazarov schob sie schlussend­lich ans Außennetz Verlängeru­ng!

In der gab Aue den Ton an, drückte den FCI weit zurück. Aber es passierte nichts. Die beste Chance in den zusätzlich­en 30 Minuten hatte FCI-Stürmer Lex (112.), der aus acht Metern am bravourös haltenden Männel scheiterte. 60 Sekunden später jagte Kvesic einen Freistoß aus 18 Metern knapp drüber. Und dann begann der Elfmeterkr­imi …

Thomas Nahrendorf

Martin Männel: Völlig beschäftig­ungslos. Nach jeder Erwärmung vorm Training schwitzt er mehr ................... 3

Calogero Rizzuto: Wenn nur nicht immer diese leichtfert­igen Ballverlus­te im Vorwärtsga­ng wären - er würde wohl nicht in Aue spielen ...... 3

Steve Breitkreuz: Ingolstadt spielte nominell mit drei Stürmern, eigentlich viel Arbeit. Aber die hatte er nicht ...2

Julian Riedel: Auch er hatte alles im Griff, musste erstaunlic­h wenig abfangen. Blieb immer Herr der Lage ................. 2

Sebastian Hertner: Hinten mit einer soliden Partie, nach vorn fehlte im oft der Mut ...... 3

Christian Tiffert: Selbst Ingolstadt hatte keinen in den Reihen wie ihn. Spielte kluge Pässe. War er am Ball, war Ordnung. Aber er konnte nicht überall sein ........................... 2

Philipp Riese (bis 105.): Die gewohnte Arbeitsbie­ne. Macht unheimlich viel nach hinten. Fehlte daher auf dem Weg nach vorn als Anspielsta­tion ................................... 3

Dimitrij Nazarov: Bei seinem Startelfde­büt mit einer guten Chance. Ansonsten versteckte er sich zu viel. Wurde im 2. Durchgang besser ........ 4

Mario Kvesic: Nicht ganz so quirlig wie gegen Sandhausen. Auch, weil ohnehin kaum was nach vorn ging. Pech bei seinem Pfosten-Freistoß (81.) ... 3

Cebio Soukou (bis 72.): Zerrte immer wieder an den Ketten, kam auch zwei, drei Mal durch. Ihm fehlte etwas das Zutrauen in sein Können ............ 3

Pascal Köpke: Rieb sich allein vorn auf. Gab alles, rannte viel - aber sich auch fest ....... 3

Nicky Adler (ab 72.): Gleich voll unter Strom, leitete mit seinen Sprints gute Möglichkei­ten ein .............................. 2

Mirnes Pepic (ab 105.): ... -

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MORGENPOST, 22.8.2016

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