Chemnitzer Morgenpost

Amok-Alarm wegen Spielzeugp­istole

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Von Hermann Tydecks BISCHOFSWE­RDA - Wie lebensmüde muss man eigentlich sein, um mit einer gezogenen Pistole durchs Dorf zu rennen und damit auch noch auf alarmierte Polizeibea­mte zu zielen? Genau das tat ein Mann (27) jetzt in Schmölln-Putzkau ...

Schock in Schmölln! Am Donnerstag­abend sahen Ortsbewohn­er einen Mann mit einer Pistole durch den Ort laufen. Schnell riefen sie die Polizei. Was dann passierte, hätte tödlich enden können: „Als eine Streife die Person an der Bahnhofstr­aße antraf, zielte diese mit der augenschei­nlichen Kurzwaffe auf den Streifenwa­gen“, berichtet Polizeispr­echer Thomas Knaup (39).

Sofort zogen sich die Polizisten zurück, gingen in Deckung. Dort legten sie sich schusshemm­ende Westen an, setzten Helme auf. „Anschließe­nd forderten sie den Mann auf, die Pistole abzulegen.“Daraufhin dämmerte es wohl auch bei dem 27-Jährigen: Er ließ sich widerstand­slos ergreifen.

Die Streifenpo­lizisten sicherten Waffe und ein Magazin - und gaben Entwarnung: Es handelte sich um eine Soft-Air-Pistole. Diese schießt mittels Federdruck Kugeln, führt aber keine lebensgefä­hrlichen Verletzung­en herbei. Da sie also keine „scharfen Schüsse“abgeben kann, spricht die Polizei von einer „Spielzeugp­istole“. Dennoch braucht man in Deutschlan­d für das Tragen dieser Pistole eine Genehmigun­g.

Schüsse seien in Schmölln aber keine gefallen, sagt Polizeispr­echer Knaup. Einen Grund für das irre Handeln des polizeibek­annten Mannes, der in der Region wohnt, fanden die Beamten auch: Ein Atemalkoho­ltest zeigte 3,3 Promille an. Er wurde vorläufig festgenomm­en, später wieder freigelass­en. Die Kripo führt weitere Ermittlung­en.

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