Seehofer sagt Linksfront Kampf an
MÜNCHEN - Die Kanzlerin ist nicht da. Und so konzentriert sich die CSU auf ihrem Parteitag ganz auf sich selbst. Die Partei will ihr Profil schärfen - und bläst zum großen Kampf gegen eine „Linksfront“.
Ein knappes Jahr vor der Bundestagswahl hat CSU-Chef Horst Seehofer (67) die Union auf den gemeinsamen Kampf gegen ein rotrot-grünes Bündnis auf Bundesebene eingeschworen. „Die Herrschaften bei Rot, Dunkelrot und Grün sind heiß“, sagte Seehofer auf dem Parteitag in München. „Wenn sie es machen können, die Regierung zu bilden, dann werden sie es tun. Das ist unzweifelhaft so.“
Die CSU will sich auf ihrem Parteitag ein deutlich konservativeres Profil verpassen: In zwei Leitanträgen soll einerseits gegen Rot-Rot-Grün und andererseits gegen den politischen Islam mobil gemacht werden. SPD-Chef Sigmar Gabriel (57) sei auf Brautschau, er träume längst von RotRot-Grün, sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer (42). Die „Linksfront“werde schon vorbereitet. „Wir lassen nicht zu, dass Rot-Rot-Grün diese Land herunterwirtschaftet“, betonte er.
Ungeachtet aller Differenzen in
der Flüchtlingspolitik rief Seehofer - in Abwesenheit von Kanzlerin Angela Merkel (62, CDU), die erstmals in ihrer Amtszeit nicht auf einem Parteitag der Schwesterpartei zu Gast war - die Unionsparteien auf, sich auf die eigene Stärke zu kon- zentrieren und zu besinnen: „Ich will, dass die Union in Deutschland wieder näher an die 40 Prozent heranrückt als an die 30“, betonte der bayerische Ministerpräsident - in Umfragen waren es zuletzt maximal 35 Prozent.