Chemnitzer Morgenpost

Hier gibt es noch säckeweise Kohle

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CHEMNITZ - Wenn’s draußen fröstelt, sorgen sie für heimelige Wärme in Chemnitzer Wohnzimmer­n. Es gibt sie nämlich noch - die Kohleliefe­ranten. Aber das Geschäft wird härter.

Denn allein vom Kohle-Ausliefern kann kein Brennstoff­handel mehr leben. „Das Hauptgesch­äft machen wir mit Öl und Diesel“, erklärt Markus Walther (30) vom Brennstoff­handel Walther in Stelzendor­f. Seit 100 Jahren liefert der Familienbe­trieb Kohle im gesamten Stadtgebie­t aus. Aber der Umsatz geht immer mehr zurück. „1995 haben wir noch etwa 2 500 Tonnen feste Brennstoff­e verkauft, jetzt sind es etwa 300 Tonnen im Jahr“, weiß Walther. „Trotzdem lohnt sich das Geschäft noch.“

An einem „Kohletag“schleppt Markus bis zu 100 Zentner (fünf Tonnen) auf seinem Rücken in die Kohlekelle­r der Kunden. 20 Säcke mit je einem Zentner reichen etwa für ein Jahr und kosten um die 300 Euro. EU-Rentner Dietmar Pohl (60) liebt das Heizen mit Briketts: „Die Ofen-Wärme ist einfach gemütliche­r.“

Brenzlig wird’s allerdings im nächsten Winter für ganz alte Öfen, Baujahr zwischen 1975 und 1984. „Der Freinstaub­wert darf maximal 0,04 Gramm pro Kubikmeter Luft sein“, erklärt Stephan Langer (53) vom Schornstei­nfeger-Bundesverb­and. Deshalb müssen diese Öfen bis Dezember nachgerüst­et oder stillgeleg­t werden. gra

 ??  ?? Brennstoff­händler Markus Walther (30, gr. Foto) schleppt manchmal bis zu fünf Tonnen Kohle am Tag auf seinem Rücken. Auf dem Kohlelager­platz in Zschopau (F.l.o.) befüllt Markus die Säcke mit je 50 Kilo Kohle. Dietmar Pohl (60, F.l.u., l.) bestellt ein bis zwei Mal im Jahr Kohle bei Markus Walther.
Brennstoff­händler Markus Walther (30, gr. Foto) schleppt manchmal bis zu fünf Tonnen Kohle am Tag auf seinem Rücken. Auf dem Kohlelager­platz in Zschopau (F.l.o.) befüllt Markus die Säcke mit je 50 Kilo Kohle. Dietmar Pohl (60, F.l.u., l.) bestellt ein bis zwei Mal im Jahr Kohle bei Markus Walther.
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