Ausgekneippt! Altenbergs Kampf um den Kurort
ALTENBERG - Eine Stadt bangt um ihre Zukunft: Altenberg verliert seinen Titel als Kneippkurort! Um sich überhaupt noch als „Kurort“bezeichnen zu dürfen, will man jetzt wenigstens Luftkurort werden.
In Sachsen tragen bald nur noch Bad Schandau und Bad Gottleuba-Berggießhübel die begehrte Auszeichnung als „staatlich anerkannter Kneippkurort“. Zwar wurde das Prädikat 2004 auch Altenberg verliehen. Doch seitdem wollte kaum ein Tourist eine Kneippkur machen. Darum wurden diese Wasserkuren in den letzten Jahren kaum noch angeboten. „Altenberg hat keine drei Kneipp-Einrichtungen mehr, die sie als Kneippkurort bräuchten“, sagt Helfried Böhme (53), Chef des Heilbäderverbandes und Mitprüfer der Kurort-Titelvergaben.
Darum schwenkt die Stadt jetzt um, will sich zukünftig wenigstens als Luftkurort bezeichnen. Denn damit könnte sie „Kurort“bleiben, mit dem Titel weiter Gäste anlocken. Die Anforderungen sind weniger streng: Es braucht Hotels, Gastrogewerbe, Touri-Attraktionen, saubere Luft,
Zukunftskonzept. Bürgermeister Thomas Kirsten (63, Freie Wähler) zeigte all das bei einem Stadtrundgang den Titel-Prüfern, reichte Gutachten (Luft, Lautstärke) ein.
Prüfer Helfried Böhme wird mit seinen Kollegen in zwei Wochen eine Empfehlung ans Wirtschaftsministerium weitergeben, das dann entscheidet. „Es sieht gut aus für Altenberg“, lässt er durchblicken. Der Luftkurort in spe kann also aufatmen ...