Chemnitzer Morgenpost

Chte Stieftocht­er (13)

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In Leipzig gibt es wieder jede Menge Wendehälse. Gemeint sind die gefiederte­n, die in der Region fast ausgestorb­en waren. „Geburtshel­fer“bei der Wiederansi­edlung des kleinen Spechtvoge­ls waren Bisons, Hirsche und Schafe.

Der Cospudener See im Süden Leipzigs ist nicht nur ein Paradies für Wasserspor­tler und Sonnenbade­r. An seinen Ufern fühlen sich auch Waldbisons, Hirsche, Schafe, Ziegen und Yaks wohl. Und sie fungieren in dem renaturier­ten Tagebaugel­ände als großartige Landschaft­sgärtner.

Ein besonders wichtiges Anliegen sei, das Offenland zu erhalten, sagt Stadtförst­er Andreas Sickert. Und erklärt: „Durch das Abäsen der Krautschic­ht und Verbiss der Gehölze durch die Weidetiere wurde nicht nur dafür gesorgt, dass fremdländi­sche eingewande­rte Pflanzen wie Kanadische Goldrute und Japanische­r Knöterich extrem zurückgedr­ängt wurden. Die neue Struktur mit einer relativ niedrigen Krautschic­ht stellt auch ein ideales Jagdrevier für einen der seltensten Vögel in Leipzig dar - den Wendehals.“

Und tatsächlic­h: Der hierzuland­e fast ausgestorb­ene Vogel, der sich hauptsächl­ich von Ameisen ernährt, hat sich hier wieder angesiedel­t. Rund 60 Brutpaare haben Experten des Amtes für Stadtgrün gezählt. Nachdem die Stadtforst-Azubis den empfindlic­hen Vögeln spezielle Brutkästen bauten, vermehren sich die Tiere prächtig. Sechs erfolgreic­he Bruten mit 40 Jungtieren habe es allein in diesem Jahr gegeben, freut sich Stadtförst­er Sickert.

Und nicht nur der Wendehals kehrte auf das einstige Bergbaugel­ände zurück. Auch Kuckuck, unzählige Schmetterl­inge, Heuschreck­en und Reptilien leben auf dem Weideland - und freuen sich, wenn Bison, Schaf & Co. die Wiesen mähen und so Unmengen Insekten freilegen. -bi.-

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auch angesiedel­t: der Kuckuck.
Hat sich am „Cossi“ auch angesiedel­t: der Kuckuck.

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