Sachsen Temporäre Grenzkontrollen führen zu Tausenden Festnahmen
PIRNA - Die im Zuge der Flüchtlingskrise wieder eingeführten Kontrollen an den Binnengrenzen haben in Sachsen zu zahlreichen Aufgriffen von Kriminellen geführt.
So nahmen Bundespolizisten im vergangenen Jahr im Grenzgebiet zu Polen und Tschechien sowie an Bahnhöfen und Flughäfen 1 646 Personen fest - 280 mehr als im Jahr zuvor. Auch auf die Bilanz 2016 wirkten sich die bis ins erste Quartal reichenden Grenzkontrollen noch aus, wie Bundespolizei-Sprecher Bernd Förster sagte. Bis Ende Oktober 2016 klickten bei 1 069 Erwachsenen die Handschellen.
Wenige Monate vor der Verjährung des Haftbefehls etwa stießen Beamte im Januar im Zug von Prag nach Dresden auf einen Marokkaner, der sich als Guatemalteke ausgegeben hatte. Der 42-Jährige wurde seit 2006 wegen Scheck- und Kreditkartenfälschung gesucht. Eher selten ist der Fall eines 66-Jährigen. Der Slowake fragte Bundespolizisten, ob er in Deutschland noch gesucht werde. Er hatte tatsächlich 133 Tage Haft offen. Der „dickste Fisch“war ein 44-Jähriger, der wegen Veruntreuung von Arbeitsentgeld gesucht wurde - es ging um über 3,5 Millionen Euro.