Preiserhöhung bei der CVAG?
Wer soll das bezahlen? Erstmals seit Jahren soll die Stadt ab 2018 die CVAG wieder mitfinanzieren - mit Zuschüssen von 24,5 Millionen Euro innerhalb von nur vier Jahren! Dazu kommen noch die millionenschweren Zuschüsse für den Um- und Neubau des Theaters (jährlich bis zu 30 Millionen Euro). Kann die Stadt sich das überhaupt leisten? Und werden die CVAG-Tickets jetzt teurer?
Im aktuellen Entwurf des Haushaltsplans warnt Kämmerer Sven Schulze (44, SPD) vor Mehrbelastungen bis 2021 wegen des CVAG-Lochs: „Die künftige Finanzierungssituation der städtischen Holding stellt ein erhebliches Haushaltsrisiko dar.“Gemeint sind die Zuschüsse an die Versorgungs- und Verkehrsholding Chemnitz (VVHC), zu der im Querverbund sowohl CVAG als auch Eins-Energie gehören.
Bislang konnte der Stromversorger das Verkehrsunternehmen noch mit jährlich 15,5 Millionen Euro mitfinanzieren. Doch wegen sinkender Gewinne überweist Eins ab 2018 nur noch 12,4 Millionen Euro für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Die Stadt hat Rücklagen von mehr als 100 Millionen Euro“, erklärt CDU-Stadtrat Ralph Burghardt (46). „Wichtig ist, das Geld für die künftige Entwicklung der Stadt einzusetzen - etwa fürs Theater.“
Perspektivische Projekte wie das Sozialticket (CVAG, für Bedürftige) stehen so allerdings auf der Kippe. „Wir sollten jetzt keinen Wunschzettel schreiben, bloß weil bald Weihnachten ist“, so Finanzexperte Burghardt. „Das Haushaltsrisiko kann auch bedeuten, dass Ticketpreise erhöht werden müssen.“Die letzte Erhöhung gab es im August 2016 - zum Beispiel für Einzelfahrten von 2 Euro auf 2,20 Euro.
CVAG-Sprecher Stefan Tschök (59): „Die Zuschüsse sind unabhängig von der Tarifstrategie. Zum 1. August 2018 gibt es die nächste Anpassung.“Das letzte Wort hat der Stadtrat. gra