Hirte Just hat schon 61 Schafe an den Wolf verloren
BAUTZEN - Der Wolf war wieder da! In der Nacht zum Sonntag riss er in Cunnewitz bei Bautzen erneut Schafe. Schäfer Martin Just (33) ist verzweifelt.
Drei Schafe fand er am Morgen tot auf der Weide, vier weitere musste Tierarzt Bernd Zimmer wegen der schweren Bissverletzungen einschläfern. Allein im letzten Monat verlor der Hirte über dreißig Schafe. Insgesamt tötete der Wolf innerhalb eines Jahres 61 seiner Tiere.
Dabei hat Schäfer Just viel zum Schutz seiner Tiere getan, einen 1,60 Meter hohen Zaun zehn Zentimeter tief in die Erde gegraben, damit der Wolf sich nicht durchbuddeln kann. Fazit: Er sprang einfach darüber. „Es muss bald eine Lösung geben“, so der verzweifelte Schäfer, der auf ein derzeit nicht lieferbares Flatterband war- tet, das Wölfe fernhalten soll.
Vor knapp zwei Wochen hatte der Bautzner Landrat Michael Harig (56, CDU) von Umweltminister Thomas Schmidt (55, CDU) gefordert, die rechtlichen Grundlagen für eine Tötung des reißenden Rosenthaler Rudels zu schaffen. Das Umweltministerium sieht jedoch derzeit keine Möglichkeit, wegen fehlender rechtlicher Voraussetzungen (MOPO berichtete).
Dramatisch endete auch das Leben eines sieben Monate alten Schafbocks in Obercarsdorf. Er wurde von Menschenhand getötet, nur die Eingeweide ließen die Tiermörder auf der Weide zurück. am