Eintracht-Fans mit Feuerwerk! Fast Abbruch in Braunschweig
BRAUNSCHWEIG - Hitziges Niedersachsen-Derby ohne Sieger: Zweitliga-Spitzenreiter Eintracht Braunschweig und Bundesliga-Absteiger Hannover 96 haben sich in einer kampfbetonten Partie mit 2:2 (2:1) getrennt. Die Gastgeber liegen damit weiterhin fünf Punkte vor dem Erzrivalen.
Mit einem sehenswerten Fallrückzieher brachte Routinier Ken Reichel die Gastgeber in der 17. Minute in Führung. In der 36. Minute nutzte Onel Hernandez eine Konfusion in der 96-Hintermannschaft zum 2:0. 120 Sekunden später konnte der Österreicher Martin Harnik mit einem abgefälschten Schuss verkürzen. Für den verdienten Ausgleich sorgte Kenan Karaman (66.) mit einem fulminanten Distanzschuss.
Vor 23 000 Zuschauern im seit Wochen ausverkauften Stadion war das Ergebnis leistungsgerecht. Braunschweig wirkte insbesondere in der ersten Halbzeit spielerisch reifer. Erst nach dem 0:2-Rückstand fanden die Gäste besser ins Spiel und entwickelten nach dem Seitenwechsel immer wieder starken Druck.
„Wir hatten einige Gelegenheiten, da war mehr drin“, sagte Harnik. „So wie der Spielverlauf war, müssen wir am Ende zufrieden sein“, ergänzte 96-Coach Daniel Stendel, „das Spiel war eine Werbung für die 2. Liga.“Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht meinte: „Wir bekommen das 1:2 zu früh. Es war ein Top-Derby und ein gerechtes Unentschieden.“
Die Platzherren hatten jedoch Glück, denn die eigenen Fans hätten fast einen Spielabbruch provoziert. Pünktlich zu Beginn der zweiten Halbzeit nebelten sie das Stadion mit Pyrotechnik ein. Mehrere Feuerwerkskörper landeten auf dem Platz. Dichter Rauch behinderte die Sicht. Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) unterbrach daraufhin die Partie für knapp zwei Minuten, entschied sich danach aber zum Weiterspielen. Zudem entrollten Braunschweiger Anhänger Banner, auf denen Beschimpfungen der Polizei zu lesen waren.
Wie die Polizei bestätigte, wurden aus Sicherheitsgründen sogar 108 gewaltbereite Fans in Langzeitgewahrsam genommen. Die Maßnahme endete erst gegen 20 Uhr.
Gegen die zusätzlich gegen weitere Besucher verhängten sogenannten Betretungsverbote hatte sich am Mittag ein Protestzug mit rund 300 Demonstranten formiert.
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